Ernährung

(mit freundlicher Genehmigung der Cattery Savannahcat)

Katzenernährung

Bisher gibt es erst wenig Informationen über naturgemäße und den Bedürfnissen der Katze entsprechende Ernährung in deutscher Sprache. Daher haben wir beschlossen, unsere Kenntnisse und Erfahrungen zusammenzufassen. Unsere Webseite soll dazu anregen, darüber nachzudenken, wie wir unsere Katzen gesund, naturnah und artgemäß ernähren können. Sie enthält Informationen über die Nahrungsansprüche der Katze, die verschiedenen Fütterungsmöglichkeiten einschließlich Fertigfutter und Hinweise, wie eine gesunde Rohfütterung aussehen kann. Der Text erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und erspart dem Katzenbesitzer weder die Eigenverantwortung noch die Notwendigkeit, sich das Wissen selbst anzueignen, welches unbedingt notwendig ist, um die Katze gesund und ausgewogen mit Rohfutter (BARF = Biologisch Artgerechtes Rohes Futter) zu ernähren.

Wer das erste Mal unsere Ernährungsseite besucht, dem empfehlen wir, die einzelnen Seiten der Reihenfolge nach zu lesen. Am Ende jeder Seite folgt ein Link zum nächsten Kapitel. Es besteht auch die Möglichkeit, sich den Text (außer Links und Literaturhinweise) ausdrucken zu lassen und in Ruhe offline zu lesen.

Warum Rohfütterung?

Vor fast 20 Jahren fütterten wir die erste Rohkost in Form von Eintagsküken und ab und zu Rindergulasch an unsere Katzen, weil viele Züchter das so machten. Bald fingen wir jedoch an, uns Gedanken über Katzenfutter zu machen und uns Fragen zu stellen, die heutzutage aktueller sind denn je. Die Antworten auf diese Fragen überzeugen uns nach wie vor, dass eine naturgemäße Art der Katzenernährung gesünder ist. Nach und nach stellten wir unsere Katzen komplett auf Rohfutter um und haben es bis heute keinen Tag bereut.

Würden wir uns ausschließlich von Cornflakes und aus Konserven ernähren, angereichert mit künstlichen Vitaminen, weil Ernährungsexperten behaupten, das sei die gesündeste und ausgewogenste Kost?

Trotz aller Beteuerungen der Experten hätten wir sicher Zweifel, ob diese Kost nicht zu einseitig und ungesund ist. Wahrscheinlich würden wir das auch keine drei Tage durchhalten, weil wir Heißhunger auf etwas anderes bekämen, wie zum Beispiel frisches Obst oder Gemüse. Warum tun dann so viele Katzenbesitzer ihrem Liebling das an, in dem sie sich selbst mit frischer und abwechslungsreicher Kost ernähren und ihrer Katze möglicherweise ein Leben lang das gleiche Trockenfutter vorsetzen?

Wie kommt es, dass die ursprüngliche Nahrung der Katze und Fertigfutter so verschieden sind?

Weil die Futterhersteller nicht versuchen, die optimale Kost für Katzen zu produzieren - das wäre zu teuer. Der Anteil an hochwertigen Proteinen in den Beutetieren der Katze ist so gut wie immer viel höher als in Fertignahrung. Vor allem in Trockenfutter sind sehr viele Kohlenhydrate in Form von Getreide enthalten - ein billiger Kalorienlieferant, der den Platz von tierischem Eiweiß einnimmt. Die Hersteller testen in ihren Laboren auch mit Tierversuchen, wie hoch die Minimalanforderungen an das Futter sind, ohne dass sich bei der Katze in einem bestimmten Zeitraum Mangelerscheinungen oder Krankheitsanzeichen zeigen. Das Produkt soll möglichst kostengünstig herzustellen sein und für die Käufer annehmbar aussehen und riechen. Ein Großteil des Geldes wird in Verkaufsstrategien und Werbung investiert anstatt in die Qualität des Futters. Auch wenn gesagt wird, dass Fertigfutter ausgewogen und gesund sei, zeigen sich die Spätfolgen einer jahrelangen Fütterung im “Feldversuch”, an dem die meisten Katzenbesitzer teilnehmen, in dem sie das angepriesene Futter kaufen.

Warum gibt es so viele unterschiedliche Katzenfuttersorten, angefangen von Adult, Kitten, Senior, Hair&Skin, Sensitive, Hairball, Light, Less Active, In- und Outdoor, Oral Care oder wie sie alle heißen, obwohl alle Katzen in der Natur das gleiche fressen, egal wie alt sie sind und welchen Anforderungen sie ausgesetzt sind?

In der Natur gleicht die Katze alle Beanspruchungen aus, in dem sie vom gleichen Futter, nämlich Beutetieren, weniger oder eben mehr frisst. Dies ist mit Fertigfutter nicht möglich, da das Standardprodukt aller Hersteller, das Futter für Erwachsene, diesen Ansprüchen, wie zum Beispiel Wachstum junger Katzen, nicht gerecht wird. Durch die Gabe von kommerziellem Futter zeigen sich im Alter oft Probleme wie Übergewicht oder Nierenkrankheiten. Die Hersteller versuchen mit neuen Produkten/Sorten diese Probleme, die sie selbst verursacht haben, zu kompensieren und verdienen noch mehr Geld damit.

Wieso werden ältere Tiere übergewichtig, während junge, unter Beanspruchung stehende Deckkater oder säugende Katzen dürr werden?

Da Fertigfutter zwar den Kalorienbedarf deckt, aber nicht den Bedarf an hochwertigen tierischen Anteilen, Enzymen und natürlichen Vitaminen, entsteht ein Mangel, den die Katze mit einer gesteigerten Futteraufnahme auszugleichen versucht, weil der Körper ihr sagt, dass die Bedürfnisse nicht befriedigt sind. Das hat natürlich eine höhere Aufnahme der “leeren” Kalorien zur Folge, die im Körper in Fett umgesetzt und gespeichert werden. Man denke an die Cornflakes oder die Vorstellung, sich nur von Schokolade zu ernähren, unser Körper würde uns auch sagen, dass etwas fehlt. Mit Rohfutter ernährte Katzen werden auch im Alter selten fett. Unter Beanspruchung wie Trächtigkeit oder Laktation zeigt sich, dass Fertigfutter nicht im Stande ist, genug essentielle Nährstoffe bereit zu stellen, da säugende Katzen nicht in der Lage sind, soviel Futter aufzunehmen und zu verarbeiten. Man hat sich schon so daran gewöhnt, dass es als normal angesehen wird, dass Katzen während der Aufzucht ihrer Jungtiere abmagern. Das ist keineswegs normal und natürlich. Mit ausgewogener Rohkost ernährte Mutterkatzen werden nicht klapprig und haben sehr viel Milch.

Wie kommt es, dass so viele Katzen an Fellproblemen, Verdauungsschwierigkeiten, Zahnstein, entzündetem Zahnfleisch, Futterunverträglichkeiten oder Allergien leiden?

Um gesund zu bleiben, ein schönes Fell und einen festen muskulösen Körperbau zu entwickeln, braucht die Katze hochwertige Nahrungsbestandteile, u. a. hochverdauliche Proteine, essentielle Fettsäuren und natürliche Vitamine und Mineralien in der richtigen Zusammensetzung. Unserer Meinung nach ist Fertigfutter zu minderwertig, um diese Bedürfnisse zu erfüllen. Es ist aus vielen Einzelbausteinen zusammengesetzt, zu denen Dinge wie Getreide, Fasern oder künstliche Zusätze gehören, die nicht der Nahrung der Katze in der Natur entsprechen, Unverträglichkeiten und Allergien sind die Folge. Eines der häufigsten Phänomene in letzter Zeit sind entzündliche Darmerkrankungen (IBD/Inflammatory Bowel Disease), welche sich unter anderem in chronischen Durchfällen und Erbrechen zeigen und lebensverkürzend auswirken können. Meistens wird nicht die Ursache behandelt, sondern nur das Symptom, in dem die betroffenen Katzen für den Rest ihres Lebens eine sehr teure, beim Tierarzt erhältliche Ausschlussdiät bekommen oder sogar mit Kortison behandelt werden. Dass Trockenfutter nicht gegen Zahn- und Zahnfleischprobleme hilft, hat sich vielleicht schon herumgesprochen, sonst würden nicht so viele Katzen darunter leiden, obwohl sie regelmäßig Trockenfutter zu sich nehmen, und die Hersteller würden keine extra Produkte wie das so genannte Oral Care entwickeln.

Warum bekommen so viele Katzen Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes, Pankreatitis, Leberstörungen oder Harnwegs- und Nierenerkrankungen?

Dies hat hauptsächlich zwei Gründe: Fertigfutter enthält viele schwer verdauliche oder von der Katze nicht verwertbare Inhaltsstoffe, die vom Körper verarbeitet werden müssen, wobei viele Abfallprodukte anfallen. Insbesondere der meist hohe Getreideanteil stellt für den Stoffwechsel und Verdauungsapparat der Katze, die ein Karnivore mit sehr speziellen Nahrungsansprüchen ist, ein großes Problem dar. Auch wenn es die Hersteller und Verkäufer immer wieder abstreiten: Studien zeigen, dass Katzen, die mit Trockenfutter ernährt werden, nicht genug trinken. Das bedeutet eine ständige leichte Dehydration des Körpers sowie eine Verminderung und Konzentration des Harns, was die Nieren und Harnwege belastet.

Warum empfehlen Tierärzte Fertigfutter, obwohl sie täglich mit diesen Krankheiten konfrontiert werden?

Tierärzte erhalten keine umfassende Ausbildung in Katzenernährung. Die Informationen, die sie erhalten, kommen oftmals von der Futtermittelindustrie, zum Beispiel Lehrgänge, die von Fertigfutterherstellern abgehalten werden und auf deren eigenen Prinzipien und Studien aufbauen. Die meisten Tierärzte haben darüber hinaus keine Zeit, sich spezielles Wissen über die Ernährung von Katzen anzueignen. Daher ist es am einfachsten für sie, Fertigfutter zu empfehlen, zumal sie es häufig selbst verkaufen und Geld damit verdienen. Ihr Tätigkeitsschwerpunkt liegt, wie meistens in der Humanmedizin auch, in der Behandlung von Krankheiten. Die Prophylaxe beschränkt sich vorwiegend auf die teuren Impfungen. Trotzdem gibt es in letzter Zeit immer mehr Tierärzte, die sich mit dem Thema beschäftigen und eine ausgewogene Rohkost empfehlen.

Wie kommt es, dass mittlerweile Katzen ab 7 Jahre von der Futtermittelindustrie als Senioren eingestuft werden, obgleich Katzen über 20 Jahre alt werden können?

Oft zeigen sich bei Katzen in diesem Alter, manchmal sogar schon früher, die Folgen der falschen Ernährung wie Übergewicht und Schäden an den Organen. Diese Probleme werden von Tierärzten und Futterherstellern als normal und altersbedingt hingestellt. Natürlich spielt der Werbeeffekt auch eine Rolle, da man ein teures Futter für “Senioren” oder ein “Light-Futter” zur Gewichtsreduktion verkaufen kann. Leider enthält dieses Futter noch weniger Eiweiß und noch größere Mengen an Getreide und Fasern, was für den Organismus der älteren Katze eine noch größere Belastung ist als das normale Futter.

Warum bekommen Kleinwildkatzen in Zoos nach wie vor kein Fertigfutter, sondern frische, rohe Kost?

Weil Zoologen mittlerweile festgestellt haben, dass man Wildkatzen nicht mit Fertigfutter ernähren kann, ohne dass die Tiere krank werden oder sogar sterben. Dass unsere Hauskatzen als domestiziert gelten, spielt hierbei keine Rolle, denn die Organe, der Stoffwechsel und der Verdauungstrakt haben sich durch die Domestikation nicht verändert.

Die natürliche Nahrung

Im Laufe der Evolution hat die Katze ihre Nische in der Natur gefunden, in dem sie sich extrem an ihren Lebensraum angepasst und auf kleine Beutetiere wie Mäuse spezialisiert hat. Aber auch Ratten, Kaninchen, Eichhörnchen, Vögel, Eidechsen, Fische und Insekten gehören zum Repertoire. Diese Nahrung ist roh, enthält einen hohen Anteil an Proteinen und Fetten, die fast ausschließlich tierischen Ursprungs sind, einen verschwindend geringen Anteil an Kohlenhydraten und alle benötigten Enzyme, natürlichen Vitamine und Mineralien. Die Katze ist ein Wüstentier und nicht gewohnt Wasser zu trinken, da sie normalerweise ihren Feuchtigkeitsbedarf aus den Beutetieren deckt. Alle inneren Organe sowie der sehr kurze Darm sind auf diese Art der Ernährung abgestimmt. Katzen können im Gegensatz zu Menschen oder Hunden einige Nahrungsbestandteile wie einzelne Aminosäuren, Fettsäuren und Vitamine nicht selbst bilden oder aus pflanzlicher Nahrung beziehen.

“...Im Laufe der Evolution hat sich jede Tierart an die vorgegebenen Ernährungsbedingungen in ihrem Lebensraum angepasst. Auch unsere Katzen haben sich in ihrem Entwicklungsprozess an das natürliche Nahrungsangebot angepasst. Deshalb brauchen sie eine artgerechte Ernährung, die den Bedingungen in der Natur entspricht...” Vitakraft


Das Fertigfutter

Fertigfutter wird stark verarbeitet, gekocht, sterilisiert und je nach dem getrocknet. Proteine, Enzyme und Vitamine werden dabei verändert oder zerstört. Während die natürliche Nahrung der Katze nur ca. 1 bis 5 % pflanzliche Anteile aus dem Magen-/Darmtrakt der Beutetiere enthält, sind in Fertigfutter je nach Sorte schätzungsweise bis zu 80 % Getreide enthalten. Der Stoffwechsel, die inneren Organe sowie der kurze Darm der Katze sind nicht in der Lage, Kohlenhydrate adäquat aufzuschlüsseln und zu verwerten. Der tierische Anteil besteht oft gänzlich oder zu einem hohen Teil aus minderwertigen Nebenprodukten. Aber auch wenn das nicht der Fall ist, reicht der Anteil an hochwertigen tierischen Bestandteilen im Fertigfutter nicht aus, um den Bedarf der Katze zu decken. In den meisten Fertigfuttersorten ist beträchtlich weniger Eiweiß und Fett enthalten als in der Maus. Der Rohproteingehalt im Fertigfutter entstammt zum Teil aus pflanzlichen Bestandteilen wie Getreide oder Kleber, ferner werden die Proteine durch den industriellen Verarbeitungsprozess stark denaturiert, was die Verdaulichkeit weiter herabsetzt. Synthetische Vitamine, Mineralien und Aminosäuren müssen dem Futter zugesetzt werden, oft sind auch schädliche Konservierungsstoffe, Farbstoffe oder Zucker enthalten. Nach unserer Ansicht gibt es zur Zeit kein Fertigfutter, das hochwertig genug ist, um nach dem Vorbild der Natur die Nahrungsbedürfnisse der Katze voll und ganz zu erfüllen.

“...Als Veterinär-Chirurg kann ich gekochtes Futter auf Getreidebasis (kommerzielles Katzenfutter) nicht empfehlen, wissend, dass es degenerative Krankheiten verursacht. Daher ist das Futter, das ich empfehle, rohes, ganzes Futter. Die evolutionäre Diät des in Frage kommenden Tieres...”



Auffällig ist, dass Trockenfuttersorten durchschnittlich einen niedrigeren Protein- und Fettgehalt aufweisen als Feuchtfutter sowie ohne Ausnahme sehr viele Kohlenhydrate. Zu berücksichtigen ist, dass der Kohlenhydratanteil immer niedriger ist als die tatsächlich im Futter vorhandenen pflanzlichen Bestandteile, da der Faseranteil nicht berücksichtigt ist und Getreideprodukte neben Kohlenhydraten auch Proteine und Fette enthalten. Der Pflanzenanteil, der zum größten Teil aus Getreide besteht, liegt demnach bei Trockenfuttersorten bei mindestens 50 %, kann aber je nach Sorte bis zu 80 % betragen. Somit weichen alle Trockenfutter stark von den optimalen Werten der Maus ab, während viele Feuchtfutter sich diesen annähern, sogar einige der so genannten Billigmarken.

Diese Angaben reichen jedoch nicht, um sich ein umfassendes Urteil über die Qualität der Zutaten sowie die Verwertbarkeit der Futtersorten zu bilden - außer bei den Sorten mit hohen Kohlenhydratanteilen, da die Katze Kohlenhydrate generell schlecht verwerten kann. Ebenso wie die Analyse muss die Inhaltsangabe eines Futters berücksichtigt werden, um dessen Qualität beurteilen zu können. Was nutzt es beispielsweise, wenn in einer Sorte zwar Muskelfleisch und keine tierischen Nebenprodukte enthalten sind, aber gleichzeitig viel zu viel Getreide, was das Futter in unseren Augen ungeeignet macht. Daher sollten die Etiketten der einzelnen Fertigfuttersorten sorgfältig studiert werden. Weitere Informationen über Katzenfutter und den Nährstoffbedarf der Katze befinden sich auf den Seiten Irrtümer, Fütterungsmethoden, Nährstoffe und Links.

Die 10 größten Irrtümer der Katzenernährung

Die Mythen der Futtermittelhersteller - mittlerweile kritiklos als Wahrheit akzeptiert

1. Irrtum: Fertigfutter ist komplett und ausgewogen und enthält alles, was die Katze braucht.

Fertigfutter garantiert der Katze leider nicht das lange, gesunde Leben, welches die Produzenten versprechen. Die meisten degenerativen Krankheiten, die man bei Haustieren findet, sind das Resultat einer lebenslangen Fütterung mit gekochtem und verarbeitetem Futter. Die Tatsache, dass Krankheiten der inneren Organe und des Stoffwechsels sowie Allergien stark von der Ernährung abhängen, wird ignoriert und diese Erkrankungen als alterbedingt bezeichnet. Es gibt kein Fertigfutter, dass so ausgewogen ist, dass man es ausschließlich ein Leben lang füttern könnte. Wenn das so wäre, würde ja jedes Futter genau die gleichen Inhaltsstoffe enthalten, was nicht der Fall ist. Vor einiger Zeit wurde in einem Verbrauchertest festgestellt, dass die Calcium-Phosphor-Balance in einem viel beworbenen Dosenfutter nicht stimmt, es ist zuwenig Calcium enthalten. Es gibt viele dieser Beispiele, manche Futter enthalten auch zu wenig oder zu viel Vitamine, welche teilweise bei Überdosierung schädlich sind. Viele Sorten enthalten Bestandteile, die in der aktuellen Dosis als nicht giftig bezeichnet werden, jedoch gibt es keine Erkenntnisse über die Langzeitwirkung. Ein Beispiel hierfür sind Kräuter oder Auszüge aus Pflanzen wie Yucca, Aloe oder Alfalfa, die neuerdings dem Futter beigefügt werden. Diese haben eventuell einen medizinischen Nutzen bei bestimmten Krankheitsbildern, sind jedoch teilweise als toxisch für die Katze gelistet und sollten nicht tagtäglich von gesunden Katzen konsumiert werden. Niemand weiß, wie die Wirkung ist, wenn diese als Medizin einzustufenden Zusätze Tag für Tag über Jahre von der Katze eingenommen werden. Falls man nur ein einziges Futter gibt, riskiert man einen Mangel oder eine Überdosierung einzelner Bestandteile. In der Natur erhält die Katze alles, was sie braucht, in dem sie sich abwechslungsreich ernährt. Durch die Variation von Beutetieren verschiedener Arten und unterschiedlichen Alters erhält sie über den Zeitraum hinweg eine ausgewogene Ernährung.

2. Irrtum: Tierärzte empfehlen Fertigfutter, also muss es gut sein.

Zubereitung

Leider haben die meisten Tierärzte so gut wie keine Ernährungsausbildung. Die Informationen und Ausbildung, die sie bekommen, erhalten sie meistens von der Futterindustrie. Da Tierärzte auch einen Teil ihres Geldes mit dem Verkauf dieses Futters verdienen, gibt es für sie keinen Grund, sich selbst näher mit den Ernährungsthemen zu beschäftigen. Daraus erklärt sich auch die Tatsache, dass die meisten Tierärzte die Krankheiten, die sie in ihrer Praxis behandeln, nicht als ernährungsbedingt einstufen, sondern als Veranlagung oder Alterserscheinung. Schließlich kann ein Tierarzt schlecht zugeben, dass eine Krankheit durch den jahrelangen Verzehr eines Futters entstanden ist, das er selbst verkauft.

“...Die traurige Wahrheit ist, dass Fertigfutter hilft, Tierärzte mit Patienten zu versorgen...“


3. Irrtum: Zuviel Eiweiß ist ungesund für die Katze und belastet die Nieren.

Dies ist eine weitere Behauptung der Industrie, um den niedrigen, qualitativ schlechten Proteingehalt ihres Futters zu entschuldigen. Die Katze ist im Gegensatz zu uns Menschen dafür gemacht, hohe Mengen an hochwertigem Eiweiß zu sich zu nehmen und zu verdauen. Mäuse, andere kleine Tiere und Fleisch enthalten so gut wie immer wesentlich mehr Protein als Fertigfutter. Darauf ist der Organismus der Katze eingestellt, dies entlastet die Nieren und den Stoffwechsel. Was die Nieren stark belasten kann, sind minderwertige Proteine sowie Getreide, da die Katze diese nur zum Teil nutzen kann und große Mengen an unverdaulichen Stoffen durch den Körper geschleust und ungenutzt ausgeschieden werden müssen.

4. Irrtum: Die Katze braucht Kohlenhydrate als Energiequelle.

Oft wird dieses Argument benutzt, um den hohen Getreideanteil im Fertigfutter zu entschuldigen. Inzwischen geben die meisten Hersteller zu, dass die Katze keine Kohlenhydrate in der Nahrung benötigt. Getreide ist im Vergleich zu tierischen Materialien eine billige Energiequelle in Form von Stärke, das ist der einzige Grund, warum es im Futter enthalten ist. Wie bereits erwähnt, kann die Katze Kohlenhydrate schlecht verwerten, da sie normalerweise den gesamten Energiebedarf aus tierischen Proteinen und Fetten bezieht, darauf ist ihr Stoffwechsel eingerichtet. Getreide im Futter nutzt den Futterherstellern, nicht den Katzen.

5. Irrtum: Die Katze hat sich im Laufe der Domestikation an das Fertigfutter angepasst.

Zwar wurden im Laufe der Domestikation und Zucht einige äußerliche Merkmale der Katze wie Körperbau, Felllänge oder -farbe und Wesen von Menschenhand leicht verändert. Aber der Stoffwechsel, die Verdauung und die inneren Organe wurden nicht einbezogen, es gab auch nie einen Grund dazu. Im Gegenteil, in der Vergangenheit und teilweise bis heute wurden Katzen schließlich wegen ihrer guten Eigenschaften als Mäusefänger gehalten. Da wäre eine Veränderung des Stoffwechsels oder Darms nicht sehr nützlich gewesen, nach der die Katze plötzlich ein anderes oder zusätzliches Futter zu Beutetieren braucht.. Auch fand nie eine natürliche Selektion in diese Richtung statt, wie es während der Evolution der Fall war, die tausende von Jahren dauerte und deren Verlauf eine Spezialisierung der Katze auf kleine Beutetiere bewirkt hat. Fertigfutter gibt es erst seit rund 100 Jahren, diese Zeit ist viel zu kurz, um eine Änderung oder Anpassung zu bewirken.

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“...Entwicklungsgeschichtlich unterscheiden sich unsere heutigen Hauskatzen-Rassen kaum von ihren Vorfahren, die fleischfressende Jäger und Wüstenbewohner waren...“ Royal Canin

6. Irrtum: Trockenfutter reinigt die Zähne und beugt Zahnstein vor.

Sehr viele Katzen, die von Fertigfutter ernährt werden, bekommen irgendwann Zahnprobleme oder Zahnfleischerkrankungen, obwohl sie regelmäßig oder sogar ausschließlich Trockenfutter zu sich nehmen. Schon seit einiger Zeit werben die Hersteller nicht mehr mit der Aussage, dass Trockenfutter gut für die Zähne der Katze sei. Vielmehr gehen sie nun dazu über, Produkte extra zur Reinigung der Zähne herzustellen, da sie festgestellt haben, dass Trockenfutter nichts für die Gesunderhaltung von Zähnen und Zahnfleisch tut. Dazu sind die Futterbröckchen auch viel zu klein und werden teilweise ganz verschluckt. Wer einmal beobachtet, wie eine Katze ein Beutetier oder größeres Stück Fleisch mit Knochen kaut, sieht sofort den Unterschied. Weitere ausführliche Informationen zu den Nachteilen von Trockenfutter sind unter Fütterungsmethoden zu finden.

7. Irrtum: Selbst gemachtes Futter ist nicht geeignet und verursacht Mangelerscheinungen.

Hier gehen die Hersteller immer davon aus, dass man entweder Tischreste oder pures Fleisch ohne weitere Ergänzungen an die Katze füttert. Das wäre in der Tat unausgewogen und nicht geeignet. Es ist jedoch mit Sicherheit möglich, der Katze ein selbst hergestelltes Futter anzubieten, welches frisch, hochwertig und ausgewogen ist und nach dem Vorbild der Natur bereitet wird. Tausende von Katzenbesitzern, die ihre Katzen teilweise schon über 30 Jahre erfolgreich mit einer ausgewogenen, gesunden Rohkost ernähren, haben dies bewiesen.

8. Irrtum: Um für die Katze Futter selbst herzustellen, muss man Ernährungsexperte sein.

Wir schaffen es doch auch ganz gut, uns selbst abwechslungsreich mit frischer Nahrung zu versorgen, ohne ein Ernährungsstudium absolviert zu haben. Die Katzenernährung ist kein Mysterium, wie uns die Futtermittelhersteller immer weismachen wollen. Gesunder Menschenverstand, Grundkenntnisse der Ernährungslehre, über die Ansprüche der Katze und die Nahrungsbestandteile reichen aus. Wenn man berücksichtigt, dass die Katze sich ganz anders als der Mensch ernährt, was sie in der Wildnis frisst und versteht, was man warum füttert und sich etwas Zeit nimmt, um sich mit der Materie zu beschäftigen, ist es nicht so schwierig. Man muss mit Sicherheit kein Wissenschaftler sein, um das zu schaffen.

9. Irrtum: Man soll nie rohes Fleisch füttern, da es Bakterien und Parasiten enthält.

“...Offensichtlich sind Katzen sehr resistent gegenüber Salmonellen- Infektionen, so dass es nur selten zu Krankheitsausbrüchen (Salmonellosen) kommt...”

Kraft und Dürr, Katzenkrankheiten Klinik und Therapie


Diese pauschale Panikmache kann man mittlerweile fast überall lesen und hören. Auch auf vielen Internetseiten und in Büchern wird diese Aussage so oder ähnlich wiederholt, ohne dass man eine nähere Erklärung oder Begründung erhält. Meistens werden in dem Zusammenhang Salmonellen, Einzeller und Würmer erwähnt. Merkwürdigerweise grassieren diese Parasiten hauptsächlich unter Katzen, die mit Fertigfutter ernährt werden, so dass andere Ansteckungsquellen als das Futter eine wesentlich größere Rolle zu spielen scheinen. Zunächst einmal sollte man sich im Klaren sein, dass auch die natürlichen Beutetiere der Katze nicht steril sind. Wenn das so gefährlich sein würde, wären die Wildkatzen sicher schon ausgestorben. Tatsache ist, dass nicht jedes Fleisch automatisch mit etwas Schlimmen behaftet oder infiziert ist. Selbst wenn dies der Fall sein sollte, wird die Katze damit wesentlich besser fertig als der Mensch, da rohes Fleisch nun einmal ein Teil ihrer natürlichen Nahrung ist. Katzen sind bedingt durch ihren kurzen Darm, der die Nahrung schnell passieren lässt, sehr unempfindlich gegenüber Salmonellen und anderen Bakterien. Würmer werden zuverlässig durch das Einfrieren der Ware abgetötet. Eine Ausnahme bildet die Aujeszkysche Krankheit, daher sollte man in den betroffenen Ländern kein rohes Schweinefleisch füttern. In fast 20 Jahren Rohfütterung hatten wir nicht einen einzigen Krankheitsfall aufgrund der Ernährung mit Rohkost.

10. Irrtum: Man soll nie Knochen geben, da diese splittern.

Dies ist nur ein weiteres Beispiel der Missinterpretation von Tatsachen. Knochen werden durch das Kochen spröde und splittern, was für Katzen oder Hunde gefährlich werden könnte, hier ist also die Warnung berechtigt. Rohe Knochen jedoch sind elastisch, relativ weich und splittern nicht. Ansonsten wäre es wohl kaum möglich, dass Millionen von Raubtieren prima leben, in dem sie Beutetiere mit Knochen vertilgen. Wir füttern seit fast 20 Jahren ganze oder zerkleinerte rohe Knochen, ohne dass unseren Katzen bisher etwas passiert ist.

Fütterungsmethoden

Unsere Einschätzung von nicht empfehlenswert bis sehr empfehlenswert:

Tischreste und Vegetarisches Futter – Trockenfutter – Dosenfutter – Selbst gekochtes Futter – Rohfutter

Tischreste oder Vegetarisches Futter - absolut nicht empfehlenswert

Vorteile:

Keine

Nachteile:

Diese Möglichkeiten sind nicht artgerecht und indiskutabel, daher gehen wir nur am Rande darauf ein. Früher war es vor allem in ländlichen Gegenden durchaus üblich, der Katze Reste vom eigenen Essen zu geben, dazu vielleicht ein Schälchen frische Milch. Obwohl man nicht vergessen darf, dass diese Katzen sich einen erheblichen Anteil ihrer Nahrung nebenbei selbst gefangen haben, war das Füttern von Tischresten sicher eine alles andere als optimale Form der Ernährung.

Vegetarisches Futter wird in letzter Zeit von Vegetariern und unverständlicherweise ausgerechnet von Tierschützern propagiert, obwohl dieses Futter völlig ungeeignet und krank machend für einen hoch spezialisierten Karnivoren wie die Katze mit ihren besonderen Nahrungsansprüchen ist. Um Schlachttiere zu schützen, nimmt man in Kauf, dass andere Tiere leiden und krank werden. Die vegetarische Ernährung der Katze ist weder tierschutzrechtlich noch moralisch zu vertreten. Wer aus ethischen Gründen nicht in der Lage ist, seiner Katze eine artgerechte Nahrung zukommen zu lassen, sollte fairerweise allen Tieren gegenüber diese Grundsätze einhalten, die Bedürfnisse der Katze respektieren und dementsprechend auf die Katzenhaltung verzichten.

Trockenfutter - nicht empfehlenswert

Vorteile:

Für die Katze selbst sehen wir keinerlei Vorteile. Für den Katzenhalter sind geringere Kosten, bequeme Handhabung und Lagerung, wenig Arbeit und geringe Geruchsbildung zu nennen.

Nachteile:

Die Lagerfähigkeit wird mit mehreren Monaten angegeben, was mit Vorsicht zu betrachten ist, da die enthaltenen ungesättigten Fettsäuren bei natürlicher Konservierung durch Vitamine schnell oxidieren können, insbesondere bei falscher Lagerung. Schimmelbildung und die daraus resultierenden Toxine sind ebenfalls ein häufiges Problem.

Trockenfutter stellt außer der oben erwähnten offensichtlichen Fehlernährung die unnatürlichste Nahrung für die Katze dar. Es ist stark denaturiert, da es zusätzlich zu den üblichen Verarbeitungsprozessen getrocknet wird. Oft sind billige, minderwertige Zutaten wie tierische und pflanzliche Nebenprodukte enthalten sowie schädliche Zusätze wie Konservierungsstoffe. Durch die Verarbeitung werden Fettsäuren und Aminosäuren verändert bzw. zerstört. Enzyme, Vitamine und Antioxidantien werden durch große Hitze vernichtet, so dass immer Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine und Aminosäuren extra zugesetzt werden müssen.

Aus verarbeitungstechnischen Gründen muss Trockenfutter einen hohen Anteil an Getreideprodukten und Fasern enthalten, damit es Struktur bekommt und überhaupt zu Bröckchen formbar ist. Werbewirksam wird oft der als hoch erscheinende Proteingehalt erwähnt, der jedoch zu einem großen Teil dem enthaltenen Getreide entstammt. Auf Grund eines anderen, für die Katze unvollständigen Aminosäurenmusters als das von tierischen Proteinen bieten pflanzliche Proteine eine schlechtere Verdaulichkeit für Katzen. Ferner verursacht Getreide durch den hohen Kohlenhydratanteil in Form von Stärke Probleme, da die Katze als strikter Karnivore nicht in der Lage ist, ihren Stoffwechsel an hohe Mengen Kohlenhydrate anzupassen. Folgen können Fettleibigkeit, Diabetes, Erkrankungen der Leber oder Bauchspeicheldrüse sein. Dazu kommt, dass ein hoher Kohlenhydratanteil in der Nahrung die Verdaulichkeit von Proteinen noch zusätzlich vermindert. Adult-Trockenfutter enthalten in der Trockensubstanz je nach Sorte zwischen 28 und 50 % Kohlenhydrate, was einem pflanzlichen Anteil von 50 bis 80 % entspricht, wobei auch die so genannten Premium-Sorten ohne Ausnahme bei einem zu hohen Kohlenhydratanteil von 28 bis 43 % liegen, während Kittenfutter oft etwas weniger enthalten.

Natürlich darf man auch nicht vergessen, dass Futter mit verschiedenen Feuchtigkeitsgehalten nicht direkt miteinander verglichen werden können. Rechnet man die Proteingehalte von so genannten Premium-Trockenfuttersorten und Dosenfutter auf die Trockensubstanz um, enthalten fast alle Dosenfutter, aber insbesondere die besseren Sorten, mehr Protein und Fett sowie weniger Kohlenhydrate als die hochwertigsten Trockenfuttersorten. Eine Vergleichstabelle ist im Kapitel Maus vs Fertigfutter zu finden.

Trockenfutter reinigt nicht die Zähne, auch wenn das immer wieder behauptet wird. Im Gegenteil, Stärkereste des Trockenfutters legen sich als zäher, klebriger Belag auf die Zähne. Um ein richtiges Kauen zu ermöglichen, sind die Bröckchen oft zu klein und werden sogar manchmal einfach ganz geschluckt. Da es viele Katzen gibt, die Trockenfutter verzehren und Zahnstein entwickeln, bringen die Hersteller seit einiger Zeit so genannte “Oral Care” Produkte auf den Markt, die dieses Problem beseitigen sollen. Wer beobachtet, wie eine Katze ein Beutetier frisst und wie lange und gründlich sie dabei kaut, sieht sofort den Unterschied, denn Katzen sind von Natur aus dazu geschaffen, viel größere Stücke zu kauen als die kleinen Trockenfutterbröckchen.

Der größte Nachteil des Trockenfutters ist jedoch unserer Meinung nach der geringe Feuchtigkeitsgehalt von 8 bis 10 %. Wie bereits erwähnt, ist die Katze in der Wildnis selten auf extra Wasser angewiesen, da sie ihr Wasserbedürfnis aus den Beutetieren stillt, die durchschnittlich 70 bis 75 % Feuchtigkeit enthalten. Wenn die Katze mit Trockenfutter ernährt wird, ist sie ständig gezwungen, entgegen ihrer Natur Wasser zu trinken. Da Katzen auf Grund ihrer Evolution kein ausgeprägtes Durstgefühl entwickeln, trinken sie normalerweise nur, wenn es unbedingt nötig ist und bereits die Dehydration eingesetzt hat. Diese wird kurzzeitig mit der Wasseraufnahme wieder aufgehoben, bevor der Kreislauf von vorn beginnt. Das belastet den ganzen Organismus, insbesondere aber die Nieren und Harnwege. Eine Katze müsste mindestens die dreifache Menge Wasser der aufgenommenen Menge Trockenfutter trinken, um auf den Feuchtigkeitsgehalt von 70 bis 75 % in natürlicher Nahrung oder Dosenfutter zu kommen.

Auch wenn dies vehement von den Trockenfutterproduzenten und -verkäufern abgestritten wird, in mehreren Studien wurde nachgewiesen, dass Katzen zu wenig Flüssigkeit aufnehmen, wenn sie von Trockenfutter anstatt Feuchtfutter ernährt werden. In einer Studie ist festgestellt worden, dass sich das Harnvolumen bei Aufnahme von Trockenfutter um die Hälfte verringert. Weitere Studien zeigen auf, dass Katzen, die bereits an Struvitkristallen erkrankt sind, eine geringere Heilungsrate sowie eine signifikant höhere Rückfallquote aufweisen, wenn sie statt mit Diätdosenfutter mit Diättrockenfutter behandelt werden.

Zur Kompensation des Flüssigkeitsmangels wird der Harn stärker konzentriert, was zur Folge hat, dass die Blase wegen des geringen Harnvolumens weniger oft entleert wird. Da es in konzentriertem Harn leichter zur Ausfällung von Kristallen kommt, zusätzlich unterstützt durch den längeren Verbleib des Harns in der Blase, wird die Bildung von Struvit- oder Oxalatsteinen begünstigt. In früheren Studien hat man Hinweise darauf gefunden, dass der Magnesiumgehalt im Futter in Verbindung mit einer geringen Harnmenge und einem alkalischen pH-Wert des Urins, der durch den hohen pflanzlichen Anteil im Futter entsteht, zu Struvitkristallen führt. Daher hat man den Magnesiumgehalt im Trockenfutter drastisch gesenkt, und so besteht eine dauerhafte Unterversorgung dieses wichtigen Mineralstoffes, die zu Mangelerscheinungen führen kann. Ferner versucht man nun mit entsprechenden Inhaltsstoffen im Futter den Urin anzusäuern, um den pH-Wert zu senken. Dies hat zur Folge, dass seit kurzem bei Katzen vermehrt auch Calciumoxalatsteine auftreten, die sich im sauren Milieu bilden.

Struvit- wie auch Oxalatsteine kommen häufig vor; es gibt sogar immer öfter Katzen, die beide Formen hintereinander oder gleichzeitig entwickeln. Daraus resultierende Blasenentzündungen und Nierenerkrankungen treten ebenfalls gehäuft auf. Heutzutage geht man auf Grund von zahlreichen Studien davon aus, dass eine verringerte Flüssigkeitsaufnahme und dementsprechend ein verringertes Harnvolumen die wichtigste Rolle bei der Entstehung von Harnwegserkrankungen spielt, während Urin-pH-Wert und Magnesiumgehalt des Futters nicht so ausschlaggebend zu sein scheinen, wie einst angenommen wurde


“...Ungeachtet der irreführenden Werbung kann Trockenfutter wesentlich mehr Probleme verursachen als beseitigen. Die Hersteller machen den Haustierbesitzer das Gegenteil glauben, da buchstäblich Milliarden Verkaufswerte auf dem Spiel stehen. Trockenfutter, fütterungsbereit verpackt, ist speziell für die Bequemlichkeit des Tierbesitzers designed, nicht für das Haustier...” Dr. med. vet. Dorsie Kovacs

“...Katzen fressen in der Natur eine Diät, die reich an Proteinen und gering an Kohlenhydraten ist. Ein Bedürfnis für Kohlenhydrate ist nicht bekannt, was bedeutet, dass eine Katze sehr gut von einer kohlenhydratfreien Diät leben kann...” Webseite Waltham-Institut

“...Dosenfutter sind generell am besten geeignet, um eine proteinreiche, kohlenhydratarme Nahrungskombination zu bieten. Die meisten Trockenfutter haben eine hohe Energiedichte und höhere Kohlenhydratkonzentrationen ( ), da zur Herstellung der Kroketten Stärke erforderlich ist. Die typischen Nährstoffzusammensetzungen von für Kitten entwickelten Dosenfuttersorten betragen 45 bis 55% Protein (TSB), 8 bis 15% Stärke (TSB) und 15 bis 25% Fett (TSB) mit nur geringem Rohfasergehalt (< 1% TSB). Diese Eigenschaften unterscheiden sich nicht sehr von der natürlichen Nahrung der Katzen...”
The Carnivore Connection to Nutrition in Cats, D. L. Zoran, DVM, PhD


Dosenfutter - empfehlenswert

Vorteile:

Hier sind zunächst die bequeme Handhabung und die Lagerfähigkeit von circa einem Jahr zu nennen. Der Feuchtigkeitsgehalt von 70 bis 80 % ist ein großer Vorteil, da Katzen es von Natur aus gewohnt sind, ihren Feuchtigkeitsbedarf über die Nahrung aufzunehmen. Durchschnittlich enthalten Dosenfutter mehr Protein und Fett und weniger Kohlenhydrate als Trockenfutter und kommen auch in diesem Punkt der natürlichen Ernährung der Katze entgegen. Dosenfutter enthalten zwischen 0 und 30 % Kohlenhydrate in der Trockensubstanz, wobei ausgerechnet einige der als hochwertig angesehenen Futtersorten besonders viele Kohlenhydrate und somit einen hohen pflanzlichen Anteil aufweisen. Daher sollte man die Etiketten genau studieren und Sorten auswählen, die einen hohen Gehalt an tierischen Zutaten ohne zu viele Nebenprodukte und ohne oder mit sehr wenig Getreide enthalten. Die Marken und Sorten sollten abgewechselt werden, um Über- oder Unterversorgung insbesondere von Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen zu vermeiden, da es kein komplettes, optimales Fertigfutter gibt und sich die Inhaltsstoffe zum Teil beträchtlich unterscheiden.

Nachteile:

Es gibt große Qualitätsunterschiede, mit wenigen Ausnahmen enthalten die meisten als Alleinfuttermittel deklarierten Dosenfutter in der Trockenmasse weniger Protein und Fett als die natürliche Nahrung der Katze. Oft sind billige, minderwertige Zutaten wie tierische und pflanzliche Nebenprodukte enthalten sowie schädliche Zusätze wie Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker oder Zucker, was fast immer auf die so genannten Supermarktsorten zutrifft. Durch die Verarbeitung und Sterilisation werden Fettsäuren und Aminosäuren verändert bzw. zerstört, Enzyme, Vitamine und Antioxidantien werden durch große Hitze vernichtet. Aus diesem Grund und da die Zutaten von Anfang an nicht ausgewogen sind, müssen Mineralstoffe, künstliche Vitamine und Aminosäuren zugesetzt werden, insbesondere Taurin, dessen Aufnahme durch die im Herstellungsprozess entstehende Maillard-Reaktion vermindert wird.

Katzen müssen abhängig von der Qualität und Energiedichte meist verhältnismäßig viel Dosenfutter fressen, um in etwa ihren Nährstoffbedarf zu decken, was besonders für die preisgünstigen Sorten gilt. Viele nicht verwertbare Bestandteile müssen wieder ausgeschieden werden, so dass die Katze große Mengen übel riechenden Kots absetzt. Das Futter selbst riecht sehr intensiv, wenn eine Dose geöffnet wird, breitet sich der Geruch überall aus. Das Futter besteht aus einem weichen Brei, das fördert Zahnerkrankungen, da die Katze ihre Zähne normalerweise durch Kauen reinigt. Hochwertiges Dosenfutter ist verhältnismäßig teuer.

Selbstgekochtes - empfehlenswert

Vorteile:

Der größte Vorteil ist zunächst natürlich, dass man genau weiß, was in das Futter kommt, da man hochwertige Zutaten selbst einkauft. Man kann einen hohen Anteil an hochwertigem Fleisch mit nur wenigen pflanzlichen Zutaten, vorzugsweise Gemüse, verwenden. Man sollte das Fleisch nur kurz in möglichst wenig Wasser garen und das Kochwasser mit dem Futter verwenden. Wenn diese Kost entsprechend mit Ergänzungsmitteln ausgewogen gestaltet wird, ist die Qualität sicher besser als Fertigfutter. Im Futter enthalten ist die Feuchtigkeit, was der Natur der Katze entgegenkommt. Man hat die Möglichkeit, der Katze größere Fleischstücke anzubieten, was die Zahngesundheit fördert, allerdings wohl nicht im gleichen Umfang wie rohes Fleisch, da gekochtes Fleisch weicher und faseriger sein kann. Vorausgesetzt, die Kost ist ausgewogen, ist sie zu empfehlen. Für kranke Katzen mit ernsthaft gestörtem Immunsystem, denen man vielleicht kein Rohfutter geben möchte, stellt diese Form der Ernährung eine Alternative zum Fertigfutter dar. Für gesunde Katzen gibt es unseres Erachtens keinen Grund, das Futter zu kochen. Es kann jedoch hilfreich sein, dies vorübergehend zu tun, wenn die Katze zwar Gekochtes, aber noch nichts Rohes essen möchte. Hinweise sind unter Futterumstellung zu finden.

Nachteile:

Es ist zeit- und arbeitsaufwändig, die Zutaten zu zerkleinern und zu kochen. Durch den Kochvorgang werden wichtige Enzyme, Vitamine und Proteine zerstört, verändert oder gehen in das Kochwasser über. Gekochtes Eiweiß ist für die Katze nicht so gut verwertbar und schwerer verdaulich als rohes. Es gehören schon sehr gute Kenntnisse dazu, die Kost entsprechend zu supplementieren, wichtig sind u. a. Vitamine, Mineralien und Taurin. Man sollte keinesfalls gekochte Knochen geben, da Knochen durch den Kochvorgang spröde werden und splittern, was Verletzungen verursachen kann. Selbstgekochtes sollte höchstens bis zu 2 Tage im Kühlschrank oder bis zu 3 Monate in der Tiefkühltruhe aufbewahrt werden, je kürzer, desto besser.

Rohfutter - sehr empfehlenswert

Vorteile:

Ein abwechslungsreiches, ausgewogenes Rohfutter entspricht weitestgehend der natürlichen Nahrung der Katze und ist unseres Erachtens die gesündeste und artgerechteste Fütterung. Es hat einen natürlichen Feuchtigkeitsgehalt, was dem Bedürfnis der Katze entspricht, ihren Wasserbedarf durch das aufgenommene Futter zu stillen. Der gesamte Körper ist darauf spezialisiert, kleine Mengen sehr hochwertiger tierischer Nahrung zu sich zu nehmen und zu verarbeiten. Es ist festgestellt worden, dass Katzen Rohkost wesentlich schneller und rückstandsloser verdauen als Fertigfutter. Da die Inhaltsstoffe des Rohfutters sehr gut vom Körper verwertet werden, entsteht keine Belastung für den Stoffwechsel, weil er keine schlecht verwertbaren oder unverdaulichen Stoffe mit den damit verbundenen Abbauprodukten verarbeiten und ausscheiden muss.

Daher verwundert es nicht, dass Katzen mit sehr kleinen Mengen dieses Futters auskommen und entsprechend wenig Kot absetzen, der wohl geformt ist und kaum riecht. Rohkost sorgt auf natürliche Weise für den richtigen pH-Wert und die richtige Konzentration des Urins. Die artgerechte Nahrung enthält natürliche, lebenswichtige Proteine, Vitamine, Mineralien, Enzyme und Antioxidantien in einer Ausgewogenheit und Zusammenstellung, die man im Labor mit einzelnen minderwertigen Zutaten nicht nachahmen kann. Man ist in der Lage, die Zutaten wie frisches Fleisch und Gemüse selbst einzukaufen und weiß genau, was das zubereitete Futter enthält. Obwohl Rohfutter qualitativ wesentlich hochwertiger ist, ist es meist nicht teurer als Premium-Fertigfutter.

Die Auswirkungen einer gesunden Rohkost auf den Allgemeinzustand sind unübersehbar: Die Katzen sind in bester Kondition und zeigen ein ausgeglichenes Wesen, einen kräftigen, schlanken und muskulösen Körperbau sowie eine gesunde Haut und glänzendes Fell. Fütterungsbedingte Probleme wie Zahnstein und Zahnfleischerkrankungen entstehen erst gar nicht. Die meisten mit Rohfutter ernährten Katzen haben strahlend weiße Zähne, besonders, wenn sie Gelegenheit bekommen, Fleischstücke oder Knochenteile regelmäßig zu kauen. Aber selbst wenn die Katze, bedingt durch eine Umstellung in späterem Alter, keine größeren Stücke kauen mag, scheint sich die Rohfütterung positiv auf das Gebiss auszuwirken, wahrscheinlich deshalb, weil sich keine stärke- oder zuckerhaltigen Essensreste auf die Zähne legen, wie es meistens bei Fertigfutter der Fall ist.

Diese Form der Ernährung unterstützt das Immunsystem auf optimale Weise, so dass die Tiere eine geringe Anfälligkeit für Krankheiten und Parasiten aufweisen. Züchter machen die Erfahrung, dass Katzen während der Aufzuchtphase ihrer Kitten gesund und kräftig bleiben und jede Menge Milch haben. Kätzchen, denen man die erste feste Nahrung in Form von Rohfutter gibt, bleiben verschont von den oftmals auftretenden Problemen wie Durchfall, die durch die Zufütterung von Fertignahrung oder Babybrei entstehen können. Die kräftigen Jungtiere wachsen zu gesunden, widerstandsfähigen Katzen heran.

Mittlerweile haben Tausende von Katzen- und Hundebesitzern, die teilweise schon dreißig oder mehr Jahre Rohfütterungserfahrungen haben, bewiesen, dass so genannte Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Pankreatitis, Leber- oder Nierenfunktionsstörungen, Harnwegserkrankungen, Hormonstörungen, Verdauungsprobleme oder Allergien durch die richtige Rohkosternährung gar nicht erst entstehen und einige dieser Erkrankungen nach Umstellung auf Rohfutter sogar geheilt werden können.

Leider beginnen viele Menschen sich erst dann Gedanken um die richtige Ernährung ihrer Katzen zu machen, wenn bereits sprichwörtlich das Kind in den Brunnen gefallen und die Katze erkrankt ist. Auch wenn die Rohfütterung bei manchen Krankheiten den Heilungsprozess fördern kann, sollte sie nicht als Behandlung oder Heilmittel kranker Katzen gesehen werden, sondern als gesunde und artgerechte Form der Ernährung, die hilft, die Katze gesund zu erhalten und ernährungsbedingte Probleme und Krankheiten gar nicht erst entstehen zu lassen.

Nachteile:

Man sollte sich zunächst eingehend mit der Materie beschäftigen und sich fundierte Grundkenntnisse über die Ernährungslehre und die besonderen Nahrungsbedürfnisse der Katze aneignen, denn unausgewogenes Rohfutter kann mehr Schaden anrichten als Nutzen. Auch ist es mit etwas Arbeit verbunden, die frischen Zutaten zu besorgen und das Futter herzustellen. Frisches Rohfutter ist im Kühlschrank höchstens 2 Tage haltbar, eingefroren sollte es nicht länger als 2 bis 3 Monate gelagert werden, je kürzer, desto besser.

Etwas Nostalgie aus meinem ersten Katzenbuch von 1974 “Alles über Katzen”, Bärbel Gerber:
”...Die Katze ernährt sich in der Natur vor allem von warmblütigen Kleintieren, von Mäusen und jungen Vögeln, Fische und wirbellose Tiere kommen gelegentlich dazu. Was die Wildkatze und die verwilderten Katzen als ihre naturgemäße Nahrung betrachten, sollten auch wir unserer Hauskatze bieten: Fleisch! Fleisch, und zwar roh und in frischem Zustand, ist die Hauptnahrung der Katze. (...) Größere Mengen pflanzlicher Kost sind zu vermeiden. Die Katze könnte sie nicht verwerten, bekäme vielmehr Verdauungsschwierigkeiten. Etwa 10 % pflanzliche Nahrung zum Fleisch ist richtig und wird sehr gern genommen. (...) Wo Geflügelbrutanstalten in der Nähe sind, kann ein sehr gutes Katzenfutter billig erstanden werden, nämlich Eintagsküken. Die Katze darf Eintagsküken ganz bekommen. (...) Und doch reicht das Fertigfutter nicht an Mahlzeiten aus frischem Fleisch und frischer Beikost heran. Es schmeckt der Katze auf die Dauer auch nicht. Darum sollte das Fertigfutter mehr als eine Reserve und Ausweichmöglichkeit betrachtet werden. Auf Reisen, im Urlaub und auf Austellungen ist Fertigfutter am bequemsten zu reichen...”

Nährstoffe

Protein

Katzen benötigen einen hohen Proteingehalt in der Nahrung. Sie nutzen Proteine als Energiequelle, aber unter anderem auch zum Körperaufbau und zur Aufrechterhaltung des Glucosespiegels im Blut. Katzen sind im Gegensatz zu Menschen nicht in der Lage, ihren Verbrauch an wenig Eiweiß im Futter anzupassen, was bedeutet, dass sie körpereigenes Protein (Muskelmasse) abbauen, wenn nicht genug Protein mit der Nahrung zugeführt wird. Daher ist der Proteinbedarf von Katzen wesentlich höher als der von Hunden oder Menschen. Sie sind auf tierische Bestandteile wie Fleisch angewiesen, denn nur diese enthalten Proteine in ausreichenden Mengen und für die Katze hochverdaulicher Form sowie alle Aminosäuren einschließlich Taurin und Arginin, die sie zum Leben braucht.

Fett

Fette sind wichtige Energielieferanten und Geschmacksverbesserer des Futters. Fett ist notwendig, um die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine sicherzustellen. Es liefert essentielle Fettsäuren, die jedoch teilweise nur in tierischen Fetten enthalten sind, daher sind diese immer den pflanzlichen Ölen vorzuziehen.

In Pflanzenölen fehlen für Katzen lebenswichtige Fettsäuren, während je nach Sorte, z. B. in Olivenöl, erhebliche Mengen Ölsäure enthalten sind, die für Katzen nicht essentiell ist. Meist weisen Pflanzenöle ein ungünstigeres Fettsäuremuster und mehr ungesättigte Fettsäuren als tierische Fette auf, die daher für Katzen besser geeignet sind. Insbesondere Pflanzenöle wie Sonnenblumenöl und Distelöl enthalten hohe Mengen Linolsäure, so dass es unter Umständen zu einer Überversorgung kommt, die wiederum dazu führen kann, dass von anderen wichtigen Fettsäuren zu wenig aufgenommen wird. Aus diesem Grund sind allerdings auch hohe Mengen an Hühnerfett nicht geeignet, da sie ebenfalls sehr viel Linolsäure enthalten. Die Katze ist im Gegensatz zum Menschen nicht in der Lage, aus Linolsäure Arachidonsäure und aus Linolensäure in mehreren Schritten Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) selbst zu bilden, daher müssen diese mit der Nahrung aufgenommen werden.

Die Fettsäuren müssen im richtigen Verhältnis zueinander in der Nahrung vorhanden sein, wobei hier insbesondere das Verhältnis von Omega 6:Omega 3 zu erwähnen ist. Wildtiere, also auch die Beutetiere der Katze in der Natur, haben ein Omega-Verhältnis von 4:1 bis 5:1, was als optimal angesehen wird. Fett von Tieren wie z. B. Geflügel oder Rind, die konventionell aufgezogen und daher mit Getreide ernährt werden, enthält wenig Omega-3-Fettsäuren, so dass das Verhältnis bei 20:1 oder darüber liegen kann. Denkbar ist, dass dies auch auf gezüchtete Futtertiere wie Mäuse und Ratten aus dem Handel zutrifft, die mit fertigen Getreidemischungen gefüttert werden. Weidetiere, die Gras fressen, weisen ein besseres Verhältnis auf. Daher ist es für Katzen günstiger, wenn sie Lamm-, Rindfleisch usw. aus Weidehaltung anstatt konventioneller Haltung bekommen. Generell ist Fleisch von Tieren aus Freilandhaltung besser geeignet. Fleisch von Wildtieren wie Reh, Hase oder Wildgeflügel sowie Kaninchen haben ebenfalls ein günstiges Verhältnis dieser Fettsäuren.

Kohlenhydrate

Katzen fehlen einige Enzyme, um Kohlenhydrate adäquat aufzuspalten, da ihre natürliche Nahrung nur sehr wenig Kohlenhydrate enthält. Die Katze benötigt keine Kohlenhydrate, da sie ihre Energie normalerweise ausschließlich aus Proteinen und Fetten gewinnt, welche ihr bei der Ernährung mit natürlichen Beutetieren in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen. Das zeigt sich auch im Fehlen der Amylase sowie in der geringen Aktivität der Glucokinase und der Unfähigkeit, diese an hohe Mengen von Kohlenhydraten in der Nahrung anzupassen. Es macht dennoch Sinn, ein wenig Gemüse, Samen oder Sprossen zu füttern, da die Katze eine kleine Menge von etwa 3 bis 5 % pflanzlichen Materials in Magen und Darm der Beutetiere vorfindet und anscheinend einen Nutzen daraus zieht. Zudem kann man mit den enthaltenen Fasern, vergleichbar mit den Ballaststoffen für uns Menschen, auch etwas das im Futter fehlende Fell des Beutetieres ersetzen. Wir verwenden kein Getreide in unseren Futterzubereitungen, da es nicht oder nur in winzigen Mengen im Mageninhalt der Beutetiere zu finden ist. Für viele Katzen ist Getreide unverträglich und liefert zudem unerwünschte “leere” Kalorien in Form von Stärke.

Vitamine

Für die Aufrechterhaltung aller Körperfunktionen sind Vitamine lebensnotwendig. Sie sind an unterschiedlichen Abläufen beteiligt und erfüllen viele Aufgaben, u. a. sorgen sie für den Knochenaufbau, eine gute Sehkraft und einen funktionierenden Stoffwechsel. Auch für ein gutes Immunsystem spielen sie eine wichtige Rolle. Vitamine sind empfindlich und werden durch Verarbeitung, Lagerung oder Einfrieren zum Teil zerstört. Eine Unterversorgung führt zu Mangelerscheinungen, aber auch die Überversorgung einzelner Vitamine kann zu körperlichen Problemen und Krankheiten führen. Manche Vitamine kann die gesunde Katze selbst im Darm synthetisieren. Jedoch muss sie alle Vitamine, außer Vitamin C, welches nicht essentiell für Katzen ist, regelmäßig mit der Nahrung aufnehmen. Wenn eine Katze ihre Beutetiere frisch verzehrt, erhält sie alle benötigten Vitamine.

Die fettlöslichen Vitamine A, D, E, K werden im Körper gespeichert und dürfen nicht überdosiert werden, da sie sich anreichern können. Die Katze ist darauf angewiesen, Vitamin A aus tierischen Quellen zu bekommen. Sie ist nicht in der Lage, das in Pflanzen als Vitamin-A-Vorstufe vorkommende Beta-Karotin in die aktive Form Retinol umzuwandeln. Vitamin A wird hauptsächlich in der Leber gespeichert. Katzen können nur Vitamin D3 nutzen, welches ausschließlich in tierischen Materialien vorkommt. Es wird zum großen Teil im Fettgewebe eingelagert, Fisch ist reich an Vitamin D. Vitamin D2, das in Pflanzen vorkommt, ist für die Katze nicht verwertbar.

Wasserlösliche Vitamine sind der Vitamin-B-Komplex, Vitamin C und Biotin. Sie werden nicht gespeichert, daher entsteht außer bei Vitamin C schnell ein Mangel, wenn sie nicht regelmäßig zugeführt werden.

Mineralstoffe

Mineralstoffe sind anorganische Substanzen und bestehen aus Mengenelementen wie Calcium, Phosphor, Natrium, Kalium, Magnesium und Spurenelementen wie Eisen, Zink, Kupfer, Mangan und Selen, um einige zu nennen. Mineralstoffe sind wichtig für die Knochen, die Nerven, den Proteinstoffwechsel, die Aktivität von Enzymen und Hormonen und die Aufrechterhaltung des osmotischen Gleichgewichtes im Körper. Sie sind sehr stabil und werden durch Einfrieren oder Erhitzen nicht zerstört, können jedoch beim Kochvorgang in das Kochwasser austreten.

Eine wichtige Rolle für den Knochenaufbau spielen Calcium und Phosphor. Die Calcium-Phosphor-Balance kann zwischen 0,9:1 und 1,4:1 liegen, wobei 1,1:1 bis 1,2:1 als optimal anzusehen ist. Jedoch kommt es nicht nur auf das richtige Verhältnis, sondern auch auf die Menge der Mineralstoffe an, da alle Mengen- und Spurenelemente, nicht nur das Calcium und Phosphor, voneinander abhängig sind und im richtigen Verhältnis zueinander vorhanden sein sollten. Ein Zuviel oder Zuwenig eines Stoffes kann die Aufnahme eines anderen beeinträchtigen, da die Wechselwirkungen, auch mit einigen Vitaminen, sehr komplex sind. Rohe Knochen sind eine natürliche Quelle von wichtigen Mineralien einschließlich Calcium.

Natrium regelt zusammen mit Chlor und Kalium den Wasserhaushalt, den osmotischen Druck der Körperflüssigkeiten, ist wichtig für die Nerven und am Transport von Nährstoffen im Körper beteiligt. Auch für die Bildung der Magensäure ist es unentbehrlich. Wichtig ist eine ausgewogene Balance zwischen Natrium und Kalium, welches in purem Fleisch ausreichend enthalten ist. Im Gegensatz dazu ist Natrium nur marginal im Fleisch vorhanden und in größeren Mengen in Blut, Knochen sowie Nieren zu finden. Auch um diese Balance wieder herzustellen, muss Natriumchlorid (Salz) bei einer Fütterung ohne Knochen und Blut ergänzt werden.

Wasser

Wasser gehört zu den Grundlagen des Lebens und ist wichtig für die einwandfreie Funktion von Herz, Kreislauf und Nieren, der Wärmeregulierung und den Transport von Sauerstoff und Nährstoffen. Die Katze ist ein Wüstentier und kommt mit wenig zusätzlichem Wasser aus, wenn die Nahrung 70 % Feuchtigkeit enthält, wie es bei den natürlichen Beutetieren der Fall ist. Da Katzen sich im Laufe der Evolution darauf spezialisiert haben, den größten Teil des Wasserbedarfs über die Nahrung zu decken, entwickeln sie kein ausgeprägtes Durstgefühl. Wenn die Nahrung wenig Flüssigkeit enthält, droht die Katze auszutrocknen, da sie so gut wie immer zu wenig Wasser trinkt, um das Flüssigkeitsdefizit auszugleichen. Um eine Dehydration und daraus resultierende Krankheiten zu vermeiden, sollte der Katze eine Diät geboten werden, die einen natürlichen Feuchtigkeitsgehalt hat, wie es beispielsweise bei Rohfutter der Fall ist.

 

Rohfütterung

Wer sich ernsthaft mit dem Gedanken trägt, seine Katze mit Rohkost zu ernähren, sollte sich unbedingt weiterführend mit dem Thema beschäftigen und sich umfassendes Wissen über die Nahrungsansprüche der Katze und die praktische Umsetzung bei der eigenen Herstellung des Futters aneignen. Unsere Webseite bietet einen guten Einstieg in das Thema, erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Informationen in den Kapiteln Nährstoffe, Rohfütterung (diese Seite), Zubereitung und Rezepte gehören zusammen. Ferner befinden sich unter Links weitere Informationen und zahlreiche Links zu interessanten Webseiten.

Protein

Fleisch/Futtertiere

Ein Beutetier besteht zu etwa 50 % aus Muskelfleisch, der Rest setzt sich aus Haut, Fell/Federn, Fett, Blut und anderen Körperflüssigkeiten, Knochen, Sehnen und inneren Organen zusammen. Die Eiweißgehalte der diversen Fleischsorten unterscheiden sich nicht sehr voneinander. Abweichungen in der Originalsubstanz entstehen hauptsächlich durch unterschiedliche Wasser- und Fettgehalte. Reines Muskelfleisch liefert zwar die essentiellen Aminosäuren, enthält aber viel mehr Phosphor als Calcium und wenig Natrium. Diese Mineralien sind hauptsächlich in Knochen, Sehnen und Blut zu finden. Das gleiche gilt für viele Spurenelemente und Vitamine.

Ganz bzw. in größeren Stücken können verfüttern werden: Mäuse, Ratten, Eintagsküken (werden gefroren im Zoohandel oder Internet für Reptilienhalter angeboten), Wachteln, Tauben, Stubenküken, Fisch, Meeresfrüchte oder fleischige Knochen wie Hühnerhälse und Flügel.

Mit Knochen durch den Fleischwolf drehen: Die oben genannten, falls die Katze noch nicht daran gewöhnt ist, ganze Tiere oder größere Stücke zu fressen. Außerdem Hühner, Enten, Rebhühner, Fasane, Kaninchen, Hasen.

Knochen nicht verwendbar, da zu groß, deshalb nur Fleisch wolfen oder klein schneiden: Kalb und Rind, Pferd, Lamm und Schaf, Ziege, Reh, Schwein (nur in Aujeszky freien Ländern), Pute, Gans, Emu, Strauss.

Innereien

Innereien sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen, enthalten aber auch andere wichtige Bestandteile wie z. B. Taurin, welches in größerer Menge in Herzen enthalten ist. Innereien sollten ca. 10 % der Futterration ausmachen, wobei der Leberanteil wegen des hohen Vitamin-A-Gehaltes nicht mehr als 3 bis 5 % der Gesamtfuttermenge betragen sollte. Auch andere Innereien wie Magen (manche Katzen können sich sogar für grünen Pansen erwärmen), Niere und Lunge können ab und zu in kleinen Anteilen gefüttert werden. Herz dagegen ist eigentlich ein Muskel und kann in größeren Mengen gegeben werden.

Rohe Eier

Können ab und zu gefüttert werden, insbesondere Eigelb enthält wertvolle Vitamine, Proteine und Fette. Falls regelmäßig Eintagküken gegeben werden, die bereits Eigelb enthalten, sollten zusätzlich keine Eier gefüttert werden.

Milchprodukte

Man kann ab und zu Naturjoghurt oder Quark geben, worauf wir allerdings verzichten, da es sich hierbei um verarbeitete Produkte handelt, die wenig Nährstoffe enthalten, z. B. kein Taurin und wenig Vitamine, und erwachsene Katzen von Natur aus keine Milchprodukte zu sich nehmen.

Taurin

Viel Taurin ist in Hirn, Augen und Galle (welche meistens nicht verfüttert werden kann), aber auch Herz, Putenfleisch aus der Keule oder Muscheln und Krabben enthalten. Auch in Muskelfleisch ist Taurin, wobei hier die Werte schwanken, dunkles Fleisch ist taurinhaltiger als helles. Es gibt erst wenige Angaben über den Tauringehalt der Maus sowie verschiedener Futtermittel. Taurin könnte durch das Lagern und Einfrieren an Verdaulichkeit verlieren. Um einem Mangel vorzubeugen, sollte man 1000 mg Taurin pro kg Futter supplementieren, manchmal werden sogar 2000 mg empfohlen. Bei diesen Mengen ist eine Überdosierung ausgeschlossen. Bezugsquellen: Apotheke, Internet: www.lillysbar.de, www.lucky-land.de/Shop-Tier-BARF.htm, www.omikron-online.de

Fett

Der Fettgehalt der Nahrung sollte weder zu hoch noch zu niedrig sein und durchschnittlich bei 10 % liegen. Im Körper ist Fett zum großen Teil unter der Haut eingelagert, aber auch in Fettdepots, die im ganzen Körper verteilt sowie am und im Fleisch zu finden sind. Fleisch von Lamm oder Rind ist oft mit Fett durchzogen, während sich bei Geflügel das Fett hauptsächlich unter der Haut, aber kaum im Fleisch befindet.

Am besten und natürlichsten ist die Verwendung des rohen Fettes, welches im Tier bzw. der Fleischsorte enthalten ist. Je nach Sorte und je nachdem, welche Teile verwendet werden, muss jedoch Fett supplementiert werden. Dies kann direkt durch Zugabe verschiedener Fette und Öle erreicht werden. Tierische Fette sind pflanzlichen Fetten vorzuziehen. Wenn pflanzliche Öle gegeben werden, sollten sie kalt gepresst und von hochwertiger Qualität sein. Alle Öle werden nur in kleinen Mengen gekauft, kühl und dunkel gelagert und bald aufgebraucht, da ungesättigte Fettsäuren schnell oxidieren. Günstiger ist es immer, den Ausgleich dadurch zu erreichen, dass man Mahlzeiten von fetten und mageren Tieren/Fleischsorten abwechselt.



Fettsäuren

Tierfette

Schmalz wie Gänse-, Enten-, Pferde- oder Schweineschmalz, Butter, 1 - 2 EL/kg, oft kann man auch rohes, frisches Gänse-, Lamm-, Rinder- oder Pferdefett bekommen. Bezugsquellen: Lebensmittelgeschäft, Naturkostladen, Metzgerei, Schlachthof.

Fisch

Fischsorten wie Lachs, Makrele, Hering oder Sardinen enthalten hohe Mengen an ungesättigten Fettsäuren, insbesondere die essentiellen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA, so dass man mit regelmäßigen Gaben fettreicher Fische wie Lachs, Makrelen, Heringe und Sardinen die etwas ungünstige Omega-Balance mancher Fleischsorten aus konventioneller Aufzucht korrigieren kann. Zudem sind sie eine gute Quelle von Vitamin D. Wir füttern einmal die Woche rohen, fetten Fisch.

Lachsöl

Wenn die Katze Fisch nicht frisst, kann man ersatzweise auf Lachsölkapseln zurückgreifen, sollte aber darauf achten, dass das Öl frisch riecht und nur ganz leicht fischig, da Fischöl schnell ranzig wird. Fischöl oder Lachsöl, möglichst mit Vitamin E, 1 - 2 Kapseln/500 - 1000 mg pro kg Futter bzw. pro Woche. Bezugsquellen: Naturkostladen, Apotheke, Zoohandel, Internet: www.lillysbar.de, www.lucky-land.de/Shop-Tier-BARF.htm, www.megavitalshop.com, www.vitaviva.com

Pflanzenöle

Als gelegentliche Zugaben eignen sich: Kaltgepresstes Weizenkeim-, Maiskeim-, Nachtkerzen-, und Borretschöl, 1 - 2 EL/kg Futter. Einige Öle, insbesondere Weizenkeimöl, enthalten natürliches Vitamin E, was bei der Vitamingabe zu beachten ist. Bezugsquellen: Lebensmittelgeschäft, Naturkostladen, Internet: www.lillysbar.de, www.lucky-land.de/Shop-Tier-BARF.htm, www.masterdog.de, www.megavitalshop.com

Mischungen

DHN Vita-Derm-Öl, Zusammensetzung: Fischöl, Borretschöl, natürliches Vitamin E, 1 - 2 TL/kg Futter. Bezugsquelle: www.barfshop.de

Velcote, enthält Vitamine A, D und E, 1 TL/kg. Bezugsquelle: www.grau-gmbh.de

Lupoderm, enthält Vitamine A, D und E, 1 TL/kg. Bezugsquelle: www.zooplus.de

Pflanzlicher Anteil/Fasern

Der pflanzliche Anteil besteht idealerweise aus 3 bis 5 % des Futters, sollte jedoch 10 % nicht überschreiten. Gemüse wird mit der Küchenmaschine oder einer Reibe fein zerkleinert und unter das Futter gemischt. Man kann das Gemüse zusammen mit dem Fleisch einfrieren, wenn man wirklich wenig Zeit hat. Besser ist es jedoch, kleine Portionen getrennt vom Fleisch einzufrieren, z. B. in Eiswürfelbehältern oder frisch vor dem Servieren ins Futter zu mischen. Salat, Sprossen oder Gras sollten grundsätzlich nur frisch gegeben werden. Samen und Kerne enthalten mehr Eiweiß und Fett, daher kann für die Mahlzeiten, die statt Gemüse Samen beinhalten, der Ölanteil entfallen. Samen sollten nicht in jeder Mahlzeit enthalten sein, sondern öfter mal als Abwechslung. Sie werden nur in kleinen Mengen verwendet und jedes Mal ganz frisch vor der Fütterung gemahlen. So lange noch neben dem Rohfutter täglich Fertigfutter gegeben wird, kann der pflanzliche Anteil entfallen.

Gemüse

Roh oder leicht gedämpft; Karotten, Tomaten, Paprika, Gurken, Kürbis, Zucchini, Brokkoli.

Nur roh: verschiedene Blattsalate, Sprossen, Gras aus dem Garten.

Samen und Kerne

Weizenkeime, Sonnenblumenkerne, Sesam, Nüsse, ab und zu gemahlen in kleinen Mengen.

Weizenkleie

Reiner Faserstoff, sollte in Wasser eingeweicht werden.

Vitamine

Wir können der Katze das Futter nicht so frisch bieten, wie sie es in der Natur vorfindet, wenn sie ein Beutetier fängt und es sofort verzehrt. Daher ist es sicherer, Vitaminzusätze zu verwenden, um einen Mangel auszuschließen. Es ist darauf zu achten, dass die wasserlöslichen Vitamine, vor allem der Vitamin-B-Komplex, verstärkt vertreten sind und nicht zu viele fettlösliche Vitamine (A, D) enthalten sind, da es hier zu Überdosierungen kommen kann. Insbesondere ein zu hoher Vitamin-A-Gehalt in der Nahrung ist kritisch. Darauf ist ein besonderes Augenmerk zu werfen, wenn Multivitaminpräparate und Leber verfüttert werden, welche viel Vitamin A enthalten. Vitamin E sollte supplementiert werden, besonders bei Verwendung von ungesättigten Fettsäuren. Vitamin C kann von Katzen selbst synthetisiert werden und braucht daher dem Futter nicht zugesetzt zu werden. Wie bei allem ist auch hier Abwechslung wichtig, es sollten immer mehrere Präparate im Wechsel benutzt werden. Zu beachten ist außerdem, dass viele Mineralien- und Vitaminzusätze bereits ausreichende Mengen Calcium und manchmal Phosphor enthalten, um Fleisch zu ergänzen. Diese Präparate sind bei Knochenfütterung und je nachdem, wie hoch der Knochenanteil in den Rationen ist, nicht oder nur bedingt zur Supplementierung geeignet.

Vitaminzusätze (zum Teil mit Mineralien und Spurenelementen)

Je nach Fütterungsmethode eignen sich verschiedene Produkte wie Centrum oder Präparate mit ähnlicher Zusammensetzung, Kitty Bloom VM900+3, Nekton, Catfortan, Marienfelde Vitakalk, Trixi Aufbaukalk, Murnil, Hefeflocken, Vitamin-B-Komplex, Vitamin E, Bezugsquellen: Lebensmittelgeschäft, Apotheke, Zoohandel, Tierarzt, Internet:

www.aim-naturprodukte.com, www.cats-country.de, www.lillysbar.de, www.kittybloom.com, www.lucky-land.de/Shop-Tier-BARF.htm, www.megavitalshop.com, www.perro.at, www.solidgold-europa.de, www.vitaviva.com, www.zoonetz.de, www.zooplus.de

Mineralstoffe

Wenn man kleine, ganze Tiere mit Knochen verwendet oder ein ausreichender Teil der Nahrung aus fleischigen Knochen besteht, erübrigen sich weitere Calciumzusätze. Zu berücksichtigen ist, dass Knochen viel Calcium, aber auch viel Phosphor enthalten, daher sollte ein zu hoher Knochenanteil vermieden werden. Kleine Beutetiere wie Mäuse enthalten 5 % Knochen, während beispielsweise Kaninchen 8 bis 10 % und Hühner je nach Sorte und Fleischanteil 12 % oder mehr beinhalten können. Den Knochenanteil der natürlichen Beutetiere der Katze sollte man bei der Fütterung stets im Auge behalten, so dass ein Anteil von reinen Knochen in Höhe von 5 bis 10 % angemessen ist. Insbesondere bei ausgenommenen Hühnern ist der Knochenanteil mit ca. 20 % zu hoch und muss mit zusätzlichem Fleisch ergänzt werden. Wenn Fleisch ohne Knochen gefüttert wird, muss auf jeden Fall neben den Spurenelementen und Salz ein Calciumpräparat zugefügt werden.

Calciumzusätze

Um den Phosphorgehalt im Fleisch auszugleichen, gibt man ein Calciumpräparat, wenn man keine Knochen dazufüttert. Auch hier ist Abwechslung ein Gebot, da es Hinweise darauf gibt, dass sich Calciumcarbonat alkalisierend auf den pH-Wert des Urins auswirken kann. Kalac, Calciumcarbonat, Calciumcitrat sowie Eierschalen enthalten kein Phosphor, während Knochenmehl neben dem Calcium auch Phosphor enthält. Ausschlaggebend für die Dosierung ist das elementare Calcium sowie das Gewicht des Produktes, daher immer zuerst abwiegen. Weitere Informationen: Calcium Supplements. Mit diesem Kalkulator kann man ausrechnen, wie viel des jeweiligen Calciumpräparates benötigt wird: www.pristine-paws.de/ke_calc.htm. Die folgenden Angaben können nur Durchschnittswerte wiedergeben:

Calciumcarbonat: 5 g (ca. 3 TL) pro kg Fleisch

Calciumcitrat: 9 g (ca. 4 TL) pro kg Fleisch

Gemahlene Eierschalen: 5 g (ca. 1 TL) pro kg Fleisch, trocknen lassen und in Kaffeemühle mahlen

Kitty Bloom Kalac M34: 5 g (ca. 1 TL) pro kg Fleisch

Knochenmehl: Hier ist keine Angabe möglich, da unterschiedliche Präparate im Calcium- und Phosphorgehalt differieren, daher immer auf der Verpackung nachlesen! Natriumgehalt beachten und wie bei Knochenfütterung entsprechend weniger Salz geben. Bezugsquellen für Calciumergänzungen: Apotheke, Internet: www.barfshop.de, www.fortan.de, www.grau-gmbh.de, www.kittybloom.com, www.lillysbar.de, www.lucky-land.de/Shop-Tier-BARF.htm, www.omikron-online.de, www.perro.at, www.solidgold-europa.de

Salz

Pures Fleisch enthält zu wenig Natrium und sollte daher mit Salz ergänzt werden. Als Faustregel gilt: 5 g/1 TL auf 1 kg pures Fleisch oder 2,5 g/1/2 TL auf mit Knochen ergänztes Fleisch. Wenn ganze Tiere inklusive Knochen und Blut verfüttert werden, wird kein zusätzliches Salz supplementiert. Bei der Ergänzung mit Salz muss man darauf achten, ob in den diversen Ergänzungsprodukten bereits Natrium enthalten ist. Am besten eignen sich unraffinierte Natursalze wie Kristallsalz oder Meersalz. Denn im unraffinierten Natursalz sind alle vorhandenen Mineralien noch in ihrer natürlichen Verbindung erhalten, während sie durch die Raffinade herausgefiltert werden. Weitere Hinweise und Bezugsquellen: Naturkostladen, Internet: www.andreas-gesundheits-oase.de, www.barfshop.de, www.lillysbar.de, www.lucky-land.de/Shop-Tier-BARF.htm, www.salzplus.de, www.tolzin.de/salz

Seealgenmehl

Bei einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Futterzusammenstellung einschließlich guter Multivitamin- und Mineralstoffpräparate benötigt man normalerweise außer den oben genannten keine zusätzlichen Ergänzungen. Ansonsten kann man auch mal Seealgenmehl verwenden, welches reich an Vitaminen und Spurenelementen ist. Bezugsquellen: Naturkostladen, Internet: www.barfshop.de, www.cats-country.de, www.grau-gmbh.de, www.lillysbar.de, www.lucky-land.de/Shop-Tier-BARF.htm, www.naturprodukte24.de, www.perro.at

Wasser

Wenn die Nahrung einen natürlichen Feuchtigkeitsgehalt von ca. 70 % hat, wie die Katze ihn in ihren Beutetieren vorfindet, braucht sie wenig Wasser zusätzlich. Dennoch sollte natürlich immer ein gefüllter Wassernapf zur Verfügung stehen, vorzugsweise nicht direkt neben dem Futter, sondern etwas entfernt, z. B. in einem anderen Raum oder einer anderen Zimmerecke. Leitungswasser ist nicht empfehlenswert, wenn es Chlor enthält oder zu hart ist. Stilles Wasser aus der Flasche oder destilliertes Wasser, welches wie Regenwasser keine Mineralien enthält, sind oft besser geeignet.

Zubereitung und Fütterungstipps

Grundsätzliche Überlegungen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Rohfütterung. Alle haben eins gemeinsam: Einen hohen Anteil an hochwertigen rohen tierischen Zutaten. Man kann Futter von ganzen Hühnern, Enten, Puten, Fasanen, Kaninchen usw. zubereiten. Eintagsküken, Wachteln, Mäuse oder Ratten, Teile mit Knochen wie Enten- oder Hühnerhälse, Flügel oder Kaninchenteile kann man ganz verfüttern, das ist hervorragend für die Gesundheit der Zähne. Auch rohe ganze Fische können ab und zu gegeben werden, nicht öfter als 4 bis 5 Mal im Monat.

Futtertiere wie Mäuse, Ratten und Eintagsküken kann man gefroren im Zoohandel oder Internet beziehen, meistens werden sie von Reptilienhaltern gekauft. Von Geflügelzuchten kann man Eintagsküken frisch oder gefroren bekommen. Es handelt sich um die männlichen Küken, die bei der Zucht von Legehennnen keine Verwendung finden und daher getötet werden müssen. Sie werden üblicherweise günstig an Zoos, Falknereien oder Katzenfutterhersteller verkauft.

Es ist auch möglich, rohes Fleisch mit entsprechenden Ergänzungsprodukten zu füttern oder eine Kombination aus fleischigen Knochen und Fleischstücken. Hier kommen die oben genannten Arten in Frage, aber auch Fleischsorten, von denen man nicht ganze Tiere verfüttern kann, da sie zu groß sind, wie Rind, Lamm, Pferd, Reh, Emu, Strauss oder bedingt Schwein.

Wichtig ist die Ausgewogenheit der selbst hergestellten Rationen sowie so abwechslungsreich wie möglich zu füttern, um Unter- oder Überversorgung einzelner Nährstoffe zu vermeiden. Nicht jede Mahlzeit muss komplett ausgewogen sein, allerdings sollte die Versorgung mit allen Nährstoffen in einem Zeitrahmen von ein paar Tagen gegeben sein.

Ist man gar nicht in der Lage, der Katze regelmäßig Mahlzeiten selbst zuzubereiten, ist es empfehlenswert, verschiedene hochwertige Dosenfutter zu geben und ab und zu rohe Fleischstücke zuzufüttern, was auch der Gesunderhaltung der Zähne dient. So lange der Fleischanteil nicht 20 bis 25 %, bei wachsenden und laktierenden Katzen etwas weniger, der Gesamtfutterration übersteigt, ist es im Allgemeinen nicht nötig, Zusätze zu geben.

Wünschenswert ist aus unserer Sicht ein höherer Rohfutteranteil oder noch besser die Fütterung ganz ohne Fertigfutter. Die Umstellung muss langsam erfolgen und die Katze bereits an mehrere Sorten Fleisch und die verschiedenen Zusätze gewöhnt sein, ehe man ganz auf Fertigprodukte verzichten kann, da die Katze hieraus Vitamine und Mineralien bekommt, so lange sie beispielsweise noch nicht die verschiedenen Zusatzpräparate in der rohen Kost frisst. Näheres hierzu ist im Kapitel Futterumstellung beschrieben.

Zunächst sollte überlegt werden, welche Art der Rohfütterung für einen selbst machbar ist. Nicht jeder möchte ganze, unausgenommene Tiere verfüttern, oft ist es auch nicht einfach, diese überhaupt zu bekommen. Ferner benötigt man einen guten Fleischwolf, wenn man größere Tiere mit Knochen wie Hühner oder Kaninchen verwenden möchte. Wenn man zunächst nur mit Fleisch anfängt, sollte man sich dennoch über kurz oder lang überlegen, auch ab und zu rohe Knochen zu geben, da diese im Gegensatz zu Calciumpräparaten nicht verarbeitet sind und außer Calcium auch andere wichtige Mineralien und Spurenelemente enthalten. Die anhängenden Sehnen und Knorpel sind ebenfalls schwer zu ersetzen.

Wobei wir auch schon beim nächsten Schritt der Überlegungen sind: Was fehlt vom ganzen Tier bei der Art der Fütterung, für die man sich entschieden hat bzw. die für einen im Moment in Frage kommt? Hilfreich ist bei diesen Gedankengängen, sich in Erinnerung zu rufen, dass die Katze in ihrem natürlichen Lebensraum bis auf wenige Ausnahmen ganze Beutetiere verspeist. Je weniger man vom ganzen Tier verwendet, desto mehr muss man ergänzen und desto sorgfältiger muss man auf die Ausgewogenheit achten.


Zubereitung

Die Zubereitung sollte möglichst in einem Raum erledigt werden, den man anschließend gut säubern kann, z. B. Küche, ansonsten Wände ggf. mit Zeitungen abdecken. Dies ist hauptsächlich für das Auseinanderhacken von fleischigen Knochenteilen zu empfehlen, alle anderen Arbeiten wie Wolfen oder Schneiden des Fleisches gehen recht sauber vonstatten. Die zu verarbeitenden Tiere/Fleisch gründlich unter fließendem Wasser abwaschen, nach getaner Arbeit alle Gerätschaften sorgfältig reinigen.

Falls das Futter eingefroren werden soll, ist es besser, Gemüse getrennt einzufrieren bzw. frisch kurz vor dem Servieren zuzufügen. Das gleiche gilt für alle anderen Zutaten wie Fette/Öle, Taurin, Vitamine, die nicht mit eingefroren werden sollten.

Alle Zutaten sollten so frisch wie möglich sein. Frisches Futter kann bis zu 2 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden, in der Tiefkühltruhe nicht länger als 2 bis 3 Monate, je kürzer desto besser.

Nur bei Wasser entspricht das Volumen dem Gewicht (100 ml wiegen 100 g), bei allen anderen Elementen gibt es beträchtliche Unterschiede. Daher Zutaten immer wiegen, insbesondere Zusätze. Tipp: Falls man keine Waage hat, die sehr genau Gramm oder gar Milligramm wiegt, nimmt man einmal 100 g und zählt die TL oder EL ab. 100 g geteilt durch ? TL = ? g pro TL. Dann hat man ein Maß, das man in Zukunft verwenden kann, vorausgesetzt, man benutzt immer den gleichen Löffel.

Ferner muss darauf geachtet werden, ob verschiedene Elemente wie z. B. Fette, Mineralstoffe oder Vitamine bereits von unterschiedlichen Komponenten und Ergänzungsmitteln im Futter geliefert werden, so dass die Gefahr der Überdosierung entstehen könnte. Beispiele hierfür sind Fettsäuren, die im tierischen Anteil bereits ausreichend vorhanden sein können, dazu in den Ölen wie auch Samen, Mineralien in Knochen und zusätzlich in Ergänzungsmitteln, Vitamine in Leber und zusätzlich in Ölen oder Vitaminpräparaten usw.

Fütterungstipps

Abwechslung: Am wichtigsten ist es, alle Bestandteile der Kost zu variieren, um Mangelerscheinungen oder Überdosierungen einzelner Stoffe vorzubeugen. Aus diesem Grund sollte man nicht nur immer einem Rezept folgen. Alle Zutaten sollten möglichst abwechslungsreich gestaltet werden, angefangen von der Fleisch-/Tiersorte (Hühner, Puten, Kaninchen, Mäuse etc.) über das Alter/Geschlecht (Hähnchen, Legehühner, Eintagsküken etc.), den Körperteilen (Brust, Keule, Bauch, Herz, Magen, Hals etc.), die Fette, den pflanzlichen Anteil bis hin zu den Ergänzungsmitteln.

Mahlzeiten: Erwachsene Katzen bekommen 3 bis 4 Mahlzeiten, Jungtiere werden 5 bis 6 Mal pro Tag gefüttert. Für Kleinkatzen ist es günstiger, mehrere Mahlzeiten zu essen als nur 1 oder 2 pro Tag, wie es oft empfohlen wird und eher für Großkatzen oder Hunde üblich ist.

Fütterungsmenge: Diese hängt stark von Alter, Aktivität und Körperbau der Katze sowie der Energiedichte des Futters ab. Die ungefähre Rohfuttermenge beträgt 30 bis 50 Gramm pro Tag und kg Körpergewicht. Jungtiere, aktive Deckkater sowie trächtige und laktierende Katzen benötigen mehr Futter als Kastraten.

Auftauen: Tiefgefrorenes Futter langsam im Kühlschrank auftauen. Hat man das einmal vergessen, kann man es ausnahmsweise bei Zimmertemperatur, vorsichtig im warmen Wasserbad oder Backofen auf kleinster Stufe auftauen. Es ist schwierig, das Futter in der Mikrowelle aufzutauen, ohne dass es stellenweise zu sehr erwärmt wird und unbeabsichtigt Nährstoffe zerstört werden. Die Auswirkungen der Mikrowellen an sich sind nach wie vor sehr umstritten.

Servieren: Das Futter kann ruhig kühl serviert werden, so hält es sich etwas länger. Sollte die Katze dies nicht vertragen, kann man es vorsichtig im Wasserbad etwas anwärmen, da Katzen körperwarmes Futter vorziehen. Futterreste werden spätestens nach einer Stunde entfernt, da Rohfutter schnell verderben kann.

Jungtieraufzucht: Kitten brauchen normalerweise kein spezielles Futter und können ab der 4. Woche die gleiche Rohkost erhalten wie die Erwachsenen, schließlich gibt es in der Wildnis auch keine besonderen Mäuse für Katzenbabies. Dennoch sollte man beachten, dass heranwachsende Katzen gegenüber erwachsenen Tieren einen erhöhten Bedarf an Calcium und Phosphor haben, der eventuell bei reiner Fleischfütterung mit einem Calciumzusatz, welcher kein Phosphor enthält, nicht gedeckt wird. Junge Katzen sollten deshalb in ihrer Nahrung auch gewolfte Knochen, Knochenmehl oder Dicalciumphosphat bekommen, welche neben dem Calcium Phosphor enthalten. Hervorragend geeignet sind durch den Fleischwolf gedrehtes Futter und Eintagsküken mit ihren weichen Knochen, evtl. zunächst etwas zerkleinert. Im Gegensatz zu anderen Futtermitteln wird diese Kost spontan angenommen. Die Kleinen bleiben von den bekannten Problemen wie Durchfall verschont, die sonst so häufig bei der Umstellung von Muttermilch auf Fertigfutter oder Babybrei entstehen. Wenn die Kitten gut fressen, kann man beginnen, die Fleischstückchen nach und nach größer werden zu lassen, damit sie sich an das Kauen gewöhnen. Kleinere Teile mit Knochen von Hühnern oder Kaninchen kann man ab der 12. Woche geben.

Probiotische Produkte und Enzyme: Sie sind normalerweise für gesunde Katzen nicht nötig, können jedoch bei der Futterumstellung oder Verdauungsproblemen helfen.

Fütterungsfehler und ungeeignete Futtermittel

Rohkosternährung mit hohem Getreideanteil oder nach Angaben für Hunde: Katzen sind keine kleinen Hunde, ihre besonderen Nahrungsansprüche sollten respektiert werden. Katzen haben einen wesentlich höheren Proteinbedarf als Hunde, so dass der pflanzliche Anteil in manchen Rezepten mit 20 bis 40 % für die Katzennahrung zu hoch ist, für die 3 bis 5 % angemessen sind. Katzen können im Gegensatz zu Hunden einige Vitamine und essentielle Amino- und Fettsäuren nur aus tierischen Materialien beziehen. Katzen reagieren empfindlich auf Getreide und Kräuter im Futter. Während Hunde auch älteres Fleisch gerne nehmen und vertragen, muss das Futter für Katzen immer absolut frisch sein.

Fasten: Hunde kann man fasten lassen, für Katzen ist dies absolut unangebracht, da ihr Stoffwechsel darauf eingestellt ist, regelmäßig über den Tag verteilt kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Fasten kann insbesondere bei älteren und übergewichtigen Katzen Probleme des Stoffwechsels und der Organe verursachen, zum Beispiel Fettleber.

Rohfutter und Fertigfutter in einer Mahlzeit mischen: Man sollte Rohfutter und Fertigfutter nicht zusammen in einer Mahlzeit geben, Ausnahme ist die begrenzte Zeit der Futterumstellung. Die Katze könnte Schwierigkeiten haben, die Nahrungsbestandteile adäquat zu absorbieren, da Fertigfutter bzw. gekochtes Futter länger benötigt, um verdaut zu werden. Das bedeutet, dass das Rohfutter länger im Magen-/Darmtrakt verweilt, als es normalerweise der Fall ist. Es könnte im schlimmsten Fall dazu führen, dass sich unliebsame Keime vermehren, wobei wir allerdings von so einem Fall noch nicht gehört haben. Wenn man regelmäßig Roh- und Fertigfutter nebeneinander füttert, ist es ideal, zwischen den einzelnen unterschiedlichen Mahlzeiten ein paar Stunden Abstand zu lassen.

Verschiedene Fleischsorten in einer Mahlzeit mischen: Das kann man zwar nicht direkt als Fütterungsfehler bezeichnen, wir empfehlen es aber auch nicht unbedingt. Manche Katzen vertragen Mischungen nicht so gut, dann ist es besser, die Fleischsorten getrennt zu füttern. Ansonsten kann man Fleisch verschiedener Sorten mischen, so lange es die Katze verträgt, sollte aber bedenken, dass auch Katzen Abwechslung mögen und sich freuen, wenn nicht jede Mahlzeit gleich schmeckt. Generell sollte man daher vermeiden, immer mehrere Sorten zur gleichen Futtermischung zu verarbeiten, da viele Katzen mäkelig werden, wenn sie jeden Tag das Gleiche vorgesetzt bekommen. Erhält man keine Innereien der gleichen Fleischart, ist es jedoch besser, diese von einer anderen Sorte zu nehmen, als sie ganz wegzulassen, solange die Katze es verträgt. Auch kann es hilfreich sein, bei der Umstellung auf Rohfutter eine unbekannte Fleischsorte, die die Katze noch nicht fressen mag, mit ihrem Lieblingsfleisch zu mischen, um sie daran zu gewöhnen.

Pures Fleisch ohne Knochen und Zusätze: Zu unausgewogen, Calcium-Phosphor-Balance stimmt nicht (siehe auch Tabelle oben).

Zu hoher Knochenanteil: Ein reiner Knochenanteil von 5 bis 10 % reicht aus. Mit zu viel Knochen wird zu viel Calcium und Phosphor aufgenommen, auch könnte zu viel Kollagen, welches sich in Knochen befindet und für die Katze unverdaulich ist, sich negativ auf den Verdauungsapparat auswirken. Die Folge kann sein, dass die Katze an Verstopfung leidet und die Balance zu anderen Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen nicht mehr stimmt oder die Katze durch den verminderten Fleischanteil zu wenig Protein bekommt. Geflügel wie Huhn erreicht je nach dem, wie fleischig es ist, einen Knochenanteil von 12 % oder mehr, bei ausgenommenen Hühnern kann der Anteil sogar bei 20 % liegen, so dass, wie an anderer Stelle bereits erwähnt, zusätzlich pures Fleisch gegeben werden sollte.

Rohes Schweinefleisch aus nicht Aujeszky-Virus freien Ländern: Der Erreger ist für Katzen tödlich.

Zu viel roher Fisch: Roher Fisch kann Thiaminase enthalten, welche Vitamin B1 zerstört, das mit der gleichen Mahlzeit aufgenommen wird, daher nicht mehr als höchstens 1 bis 2 Fischmahlzeiten pro Woche geben. Zuviel fetter Fisch wie Thunfisch oder Lachs ruft Steatitis hervor, eine Krankheit, bei der eine gefährliche Entzündung des Körperfettes durch Vitamin-E-Mangel entsteht.

Zu viel Leber: Gefahr der Überdosierung von Vitamin A, es sollte nicht mehr als 3 bis 5 % Leber gefüttert werden.

Lebertran: Höchstens in winzigen Mengen, eher nicht zu empfehlen, da Gefahr der Überdosierung von Vitamin A und D.

Zu viel Eigelb: Durchfall und Gefahr der Überdosierung von Vitamin A.

Zu viel Eiweiß: Das rohe Eiweiß im Ei enthält ein Enzym (Avidin), welches im Darm die Aufnahme von Biotin einschränkt, daher sollte es nicht zu oft gegeben werden.

Milch: Viele erwachsene Katzen bekommen Durchfall, da ihnen Laktase fehlt, ein Enzym, um die Laktose in der Milch aufzuspalten

Zwiebelgewächse wie Zwiebeln, Lauch, Knoblauch: giftig für Katzen, können Anämie verursachen.

Rohe Kartoffeln, rohe Bohnen, Weintrauben, Rosinen, Avocado (eine bestimmte Sorte): giftig

Spinat , Mangold, Rote Beete, Süßkartoffeln, Petersilie: Enthalten mehr Oxalsäure als andere Gemüse. Oxalsäure bindet Calcium und kann die Bildung von Oxalatsteinen fördern. Insbesondere bei Spinat ist Vorsicht geboten.

Grüne Teile von Nachtschattengewächsen wie Tomaten und Paprika: Enthalten giftiges Solanin, welches bei den reifen, ausgefärbten Früchten nicht mehr enthalten ist, daher können diese nach Entfernen des Blattgrüns gefüttert werden.

Kräuter und pflanzliche Zusätze wie Yucca, Aloe Vera, Ginseng: Diese Heilpflanzen sollten unserer Meinung nach nicht ohne Grund gegeben werden, da wir sie nicht als Nahrung, sondern als Medizin betrachten. Viele Kräuter enthalten zudem ätherische Öle, die giftig für Katzen sind.

Rezepte

Diese Rezepte sind als Einstieg in die Rohfütterung gedacht. Wir stellen sie hier exemplarisch zur Verfügung, um eine Vorstellung zu vermitteln, wie die gesunde Katzenernährung aussehen kann. Um Einseitigkeit zu vermeiden, sollte weder ständig nur ein Rezept gefüttert werden, noch sollten die Rezepte immer wieder unverändert verwendet werden. Alle Zutaten sollten öfter variiert werden, um Abwechslung in die Ernährung der Katze zu bringen. Jede Katze verträgt oder mag individuell bestimmte Nahrungsmittel besser oder schlechter. Daher ist es wichtig, seine Tiere sorgfältig zu beobachten, um die Möglichkeit zu haben, die vorgeschlagenen Rezepte individuell an die Bedürfnisse seiner Katze anpassen zu können. Die Empfehlungen auf dieser Seite sind für gesunde Katzen gedacht, kranke Katzen können andere Ansprüche an die Ernährung haben.

Generell sollte man nicht blind einem Rezept folgen, ohne zu verstehen, warum was gefüttert wird, sondern sich selbst weitergehend informieren, um die Diät auf die Situation seiner Katze abzustimmen. Mit der Zeit wird man einen eigenen Futterplan entwickeln, mit dem man der Katze in abwechslungsreichen Mahlzeiten alles bietet, was sie benötigt.

Bevor eins dieser Rezepte verwendet wird, bitte unbedingt die Kapitel Nährstoffe, Rohfütterung und Zubereitung lesen, die wichtige Informationen und Hinweise beinhalten.

Grundrezept
- einfaches Rezept für den Start -

Fleisch

1000 g Muskelfleisch (abwechselnd Fleischsorten unterschiedlicher Fettgehalte)

Fett

1 Mal pro Woche fetter Fisch oder 1 - 2 Kapseln Lachsöl

Fasern/Ballaststoffe

50 g Gemüse oder 1 - 2 TL Weizenkleie (optional, wenn am gleichen Tag Fertigfutter gegeben wird)

Mineralien/Spurenelemente/Vitamine/Taurin

1 TL (5 g) Kitty Bloom Kalac M34 oder 1 TL (5 g) Eierschalenpulver oder 3 TL (5 g) Calciumcarbonat oder 4 TL (9 g) Calciumcitrat

1 TL (5 g) unraffiniertes Natursalz

2 TL (5 g) Kitty Bloom VM900+3 oder 1 Capalette Centrum A-Z

1000 mg Taurin kg/Futter oder 150 – 200 mg pro Tag/Katze

Wasser

100 ml

Zubereitung

Wasser mit Salz, Calcium, Vitaminen und ggf. Lachsöl mischen, dann klein geschnittenes oder gewolftes Fleisch und zerkleinertes Gemüse bzw. vorher eingeweichte Weizenkleie untermischen und kühl stellen zum baldigen Verzehr. Falls die Portionen eingefroren werden, Fleisch nur mit Salz und Calcium mischen und in Portionen einfrieren, das Gemüse getrennt einfrieren und die restlichen Zusätze erst kurz vor dem Servieren zufügen. Guten Appetit!

Grundrezept „plus“
- das Grundrezept etwas ausgebaut -

Fleisch

900 g Muskelfleisch

100 g Innereien, der Anteil Herz kann auch höher sein, Leber nicht mehr als 3 - 5 % des Gesamtfutteranteils, ab und zu Mägen, Nieren, Lunge etc.

Fett

Fett/Öl, je nach Fettgehalt des Fleisches, oder 1 Mal pro Woche fetter Fisch oder 1 - 2 Kapseln Lachsöl

Fasern/Ballaststoffe

50 g Gemüse oder 30 g Sprossen oder 30 g Samen oder 1 - 2 TL Weizenkleie

Mineralien/Spurenelemente/Vitamine/Taurin

Calciumzusatz

1 TL (5 g) unraffiniertes Natursalz

1000 mg Taurin kg/Futter oder 150 – 200 mg pro Tag/Katze

Multivitamin-Spurenelementzusatz (mit hohem Vitamin-A-Gehalt nur halbe Dosierung), öfter mal nur Vitamin-B-Komplex oder Nährhefe verwenden, ab und zu Seealgenpulver

200 IE Vitamin E pro kg Futter oder 30 IE pro Tag/Katze oder 200 IE pro Woche/Katze, falls im Vitaminzusatz oder Lachsöl nicht enthalten

Wasser

100 ml

Zubereitung

Wasser mit den Zusätzen mischen, zerkleinertes Gemüse und Fleisch zufügen und kühl stellen. Falls das Fleisch eingefroren wird, das Gemüse und die Zusätze kurz vor der Fütterung frisch zugeben. Mahlzeit!

Rezept mit Knochen
- wenn Knochen verwendet werden, wird kein Calciumzusatz benötigt und der Salzanteil reduziert -

Fleisch, Mineralien

350 g Hühnerklein und/oder Hälse, Flügel

650 g Fleisch, ggf. mit einem Anteil Innereien

Fett/Öl, je nach Fettgehalt des Fleisches oder 1 Mal pro Woche fetten Fisch oder 1 - 2 Kapseln Lachsöl

Fasern/Ballaststoffe

50 g Gemüse oder 30 g Sprossen oder 30 g Samen oder 1 - 2 TL Weizenkleie

Mineralien/Spurenelemente/Vitamine/Taurin

1/2 TL (2,5 g) Natursalz

1000 mg Taurin kg/Futter oder 150 – 200 mg pro Tag/Katze

Multivitaminzusatz (mit Gehalt an Spurenelementen nur halbe Dosierung), öfter mal nur Vitamin-B-Komplex oder Nährhefe verwenden, ab und zu Seealgenpulver

200 IE Vitamin E pro kg Futter oder 30 IE pro Tag/Katze oder 200 IE pro Woche/Katze, falls im Vitaminzusatz oder Lachsöl nicht enthalten

Wasser

100 ml

Zubereitung (evtl. Fleischwolf, Geflügelschere oder Fleischeraxt erforderlich)

Knochen und Fleisch durch den Fleischwolf drehen, zerkleinertes Gemüse zugeben, Zusätze mit Wasser mischen und hinzufügen. Im Kühlschrank aufbewahren. Falls das Futter eingefroren werden soll, ist es besser, Gemüse und Zusätze kurz vor der Fütterung frisch zuzugeben. Fleisch und Teile mit Knochen können öfter in größeren Stücken gefüttert werden. Guten Hunger!

Rezept mit ganzem Huhn (ausgenommen)
- Dieses Rezept kann auch verwendet werden für Kaninchen oder nicht ausgenommene Tiere inklusive Blut, dann 750 g Huhn/Kaninchen und 250 g zusätzliches Fleisch nehmen, Salz entsprechend reduzieren, Gemüse ist optional -

Fleisch/Mineralien

500 g Huhn, ausgenommen, mit Herz und Leber, ohne Kopf, Füße, Blut, wie man es üblicherweise im Geschäft kauft

500 g zusätzliches Fleisch, je nach Fleischanteil des obigen Tieres, mit einem kleinen Anteil Innereien

Fett

1 Mal pro Woche fetter Fisch oder 1 - 2 Kapseln Lachsöl

Fasern/Ballaststoffe

50 g Gemüse oder 30 g Sprossen oder 30 g Samen oder 1 - 2 TL Weizenkleie

Mineralien/Spurenelemente/Vitamine/Taurin

1/2 TL (2,5 g) unraffiniertes Natursalz

1000 mg Taurin kg/Futter oder 150 - 200 mg pro Tag/Katze

Vitamin-B-Komplex, Hefeflocken und Multivitaminpräparat im Wechsel, ab und zu ein Präparat mit Spurenelementen oder Seealgenpulver

200 IE Vitamin E pro kg Futter oder 30 IE pro Tag/Katze oder 200 IE pro Woche/Katze, falls im Vitaminzusatz oder Lachsöl nicht enthalten

Zubereitung (Fleischwolf und Fleischeraxt erforderlich)

Huhn waschen und in 2 - 3 cm kleine Stücke hacken, durch den Fleischwolf drehen, mit dem Salz mischen und portionsweise abpacken und einfrieren. Das zusätzliche Fleisch entweder mitwolfen oder extra in Stücken zum Kauen geben. Zerkleinertes Gemüse mischen und in Tagesportionen einfrieren, zum Beispiel in Eiswürfelbehältern. Vor der Fütterung Huhnmischung und Gemüse auftauen, alles mit etwas warmem Wasser und Zusätzen vermischen und servieren. Bon Appetit!

Futterumstellung

Das Schwierigste an der Rohfütterung ist oft die Tatsache, dass die Katze die neue Kost nicht annehmen will. Leider ist es in den meisten Fällen nicht damit getan, der Katze einfach ein Stück Fleisch anzubieten und zu hoffen, dass sie es spontan frisst. Katzen sind Gewohnheitstiere und es kann passieren, dass sie lieber hungern, als ein ungeliebtes oder unbekanntes Futter zu fressen. Dazu kommt, dass Fertigfutter einen ausgeprägten Geschmack aufweist und wesentlich stärker riecht als rohes Fleisch. Dennoch ist es mit viel Geduld und Ausdauer möglich, so gut wie jede Katze an ein neues Futter zu gewöhnen. Dazu muss allerdings zunächst der Katzenbesitzer selbst von der Notwendigkeit und den Vorteilen einer Futterumstellung überzeugt sein. Wie jemand einmal sehr treffend bemerkte: Die Änderung muss zunächst im Kopf des Katzenbesitzers stattfinden. Ist dieser selbst nicht hundertprozentig bereit dazu, wird er viel zu schnell aufgeben und jeder halbherzige Versuch zum Scheitern verurteilt sein. Man sollte sich im Klaren sein, dass die Umstellung unter Umständen viele Wochen oder sogar Monate dauern und viel Liebe, Geduld, Ausdauer, Konsequenz und Erfindungsreichtum erfordern kann.

Je älter das Tier ist und je weniger Abwechslung es im Laufe seines Lebens kennen gelernt hat, desto weniger ist es bereit, eine neue Kost anzunehmen. Dementsprechend tun sich ältere Katzen, die bisher ausschließlich Trockenfutter gefressen haben, häufig besonders schwer, vor allem, wenn das Trockenfutter den ganzen Tag zur freien Verfügung steht und die Katze keine festen Mahlzeiten gewohnt ist. Junge Tiere hingegen, die noch nicht so stark auf ein bestimmtes Futter geprägt sind, nehmen Rohfutter oft spontan an. Das gleiche gilt für Katzen, die bisher vielseitig ernährt wurden und Dosenfutter zu sich nehmen oder die Möglichkeit haben, jagen zu gehen und ihre Beute zu fressen. Daher sollte als erstes versucht werden, einfach ein paar Stückchen rohes Fleisch anzubieten. Auch später in der Umstellungsphase kann man dies ruhig immer mal wieder mit verschiedenen Fleischsorten ausprobieren. Knochenteile wie Hühnerhälse oder Flügel sowie Innereien sind für den Einstieg nicht so gut geeignet, da diese wesentlich öfter abgelehnt werden als pures Fleisch.

Zunächst ein paar wichtige Grundregeln, die es zu beachten gilt:

1. Die Katze nie länger als 12 Stunden hungern lassen! Gerade bei älteren, übergewichtigen Katzen besteht die Gefahr der Entwicklung einer hepatischen Lipidose (Fettleber), wenn sie über einen längeren Zeitraum keine Nahrung zu sich nehmen.

2. Bei Katzen, die über ein Jahr alt sind, sollte die Umstellung langsam erfolgen, damit sich Stoffwechsel und Verdauung an die neue Kost gewöhnen können. Unterstützend kann ein Darmfloramittel verabreicht werden, falls sich durch die Umstellung auf das neue Futter Verdauungsprobleme einstellen sollten.

3. Der Futterwechsel bei Tieren unter einem Jahr kann schneller erfolgen. Viele Jungtiere nehmen das neue Futter problemlos an, hier muss man die Umstellungsphase nicht künstlich hinauszögern. Wenn die Katze neu ins Haus kommt, ist es empfehlenswert, ihr in den ersten Tagen die Kost zu geben, die sie bisher bekommen hat, da die Eingewöhnung schon genug Stress bedeutet, der nicht noch zusätzlich durch eine Futterumstellung erhöht werden sollte. Sobald das Jungtier sich eingelebt hat, kann man auf ein anderes Futter umstellen, wobei man sich auch hier an das Tempo der Katze anpassen sollte.

4. Am besten ist es, die Katze an regelmäßige Fütterungszeiten zu gewöhnen und diese auch einzuhalten, ohne der Katze zwischendurch etwas anzubieten. Ideal sind 3 bis 4 feste Mahlzeiten pro Tag, wovon man im Bedarfsfall einmal eine auslassen kann. Das Futter sollte nicht länger als eine halbe Stunde bei Zimmerwärme stehen bleiben, danach stellt man es wieder in den Kühlschrank und versucht es bei der nächsten regulären Mahlzeit erneut.

5. Es ist wichtig, in jeder Umstellungsphase darauf zu achten, dass die Katze regelmäßig eine Mindestmenge an Nahrung zu sich nimmt. Das sind mindestens 25 g Futter pro kg Körpergewicht täglich, die die Katze möglichst in mindestens zwei Mahlzeiten verzehren sollte. Die Geschwindigkeit der Umstellung muss individuell angepasst werden. Verweigert die Katze das Futter, muss man in den unten dargestellten Phasen wieder einen Schritt zurückgehen und es nächstes Mal erneut versuchen. Keinesfalls sollte man zu früh aufgeben und wieder das geliebte Fertigfutter servieren, damit wären alle bisher erzielten Erfolge zunichte gemacht und man müsste wieder von vorn anfangen.

Umstellung von Katzen, die bisher ausschließlich Trockenfutter fressen:

Trockenfutter ist mit nur 8 bis 10 % Feuchtigkeit sehr konzentriert und dementsprechend geschmacksintensiv. Dies ist mit ein Grund, warum viele Katzen sich auf Trockenfutter spezialisieren und nichts anderes mehr fressen wollen. Je länger eine Katze bereits ausschließlich Trockenfutter frisst, desto geringer ist die Bereitschaft, sich wieder an Futter zu gewöhnen, das einen normalen Wassergehalt von ca. 70 % aufweist.

Neben der Gewöhnung an den höheren Feuchtigkeitsgehalt in der Nahrung kommt auf die Katze noch eine weitere Umstellung zu, da Feuchtfutter nicht ständig für die Katze bereit stehen kann, weil es sonst verderben würde. Sie muss sich also anstatt der bei Trockenfutter üblichen ad-libitum-Fütterung darauf einstellen, dass es nur noch regelmäßige Mahlzeiten zu bestimmten Zeiten gibt. Katzen, die ständig Futter zur Verfügung haben, wie es bei der Trockenfütterung üblich ist, fressen immer nur kleine Häppchen über den Tag verteilt, so dass sie nie richtig hungrig und nie richtig satt sind. Zudem haben sie immer dann die Möglichkeit, auf das ständig zur Verfügung stehende Futter auszuweichen, wenn sie etwas nicht fressen wollen oder das Trockenfutter einfach lieber mögen, was leider bei den meisten Katzen der Fall ist. Das ist eine denkbar schlechte Voraussetzung, ihnen ein anderes Futter schmackhaft zu machen.

Es werden 3 oder 4 Mahlzeiten Trockenfutter zu festen Uhrzeiten serviert. Zwischen den Mahlzeiten sollte kein Futter zur Verfügung stehen. Normalerweise ist es nicht optimal, wenn die Katze größere Mengen Trockenfutter auf einmal frisst, da sie es nicht schaffen kann, genug Wasser dazu zu trinken, so dass die Gefahr einer zeitweisen Dehydration besteht. Daher ist dies wirklich nur als Übergangslösung zu betrachten und sollte keinesfalls für längere Zeit oder bei nicht ganz gesunden Katzen so gehandhabt werden. Zunächst lässt man das Futter für eine Stunde stehen und entfernt es anschließend wieder. Dieser Zeitraum wird nach und nach verkürzt, bis man erreicht, dass die Katze ihre jeweilige Mahlzeit in 15 Minuten oder weniger einnimmt. Hat man eine Katze, die gut genährt oder gar ein wenig rundlich ist, kann man unterstützend für einige Tage die Portionen um 10 oder 20 Prozent reduzieren, um den Appetit der Katze zu fördern.

Hat die Katze sich daran gewöhnt, zu den gewohnten Uhrzeiten ihre Mahlzeiten zügig zu fressen, beginnt man damit, das Futter anzufeuchten. Einige Katzen fressen eingeweichtes Trockenfutter, die meisten jedoch nicht. Hier muss man ganz klein anfangen und am Anfang vielleicht nur drei Tröpfchen Wasser über das Futter sprenkeln. Diese Menge wird langsam gesteigert, bis das Trockenfutter eingeweicht gefressen wird. Eingeweichtes Trockenfutter sollte nicht länger stehen bleiben, da es schnell verdirbt.

Sollte das Einweichen des Trockenfutters nicht funktionieren, kann man versuchen, das Trockenfutter klein zu mahlen und zunächst in trockenem Zustand zu servieren. Frisst die Katze es, fängt man wieder mit ein paar Tröpfchen Wasser an. Einen Versuch ist es wert, direkt ein ganz klein wenig Dosenfutter oder Fleisch unter das Trockenfutter zu mischen oder unter dem Trockenfutterpulver zu verstecken. Sobald die Katze das eingeweichte Trockenfutter annimmt, beginnt man, kleine Mengen Dosenfutter unterzumischen. Auch dies geht meist nur in sehr kleinen Schritten und mit viel Geduld. Manchen Tieren fällt es leichter, anstatt des Dosenfutters ein ganz klein wenig in winzige Stückchen geschnittenes oder durch den Fleischwolf gedrehtes Frischfleisch im angefeuchteten Trockenfutter zu akzeptieren. Ist dies der Fall, kann man an dieser Stelle gleich mit der Umstellung auf Rohfutter beginnen, ansonsten verfährt man wie gehabt und erhöht den Anteil des Dosenfutters immer mehr, bis dieses pur gefressen wird.

Eine weitere Möglichkeit ist es, Katzen die ein Lieblingstrockenfutter haben, dieses nur noch als Mischung mit Dosenfutter oder Rohfutter anzubieten. Fressen sie das nicht, dann ist der Schritt zurück nicht derjenige zurück zum geliebten Trockenfutter, sondern der zu einem Trockenfutter, dass sie nicht gerne mögen. So verbinden sie den Geschmack von Dosenfutter oder gar Rohem in Kombination mit ihrem Lieblingsfutter mit einem für sie positiven Geschmackserlebnis.

Umstellung von Katzen, die Dosenfutter fressen:

Frisst die Katze bereits Dosenfutter, mischt man wenig Fleisch unter, welches je nach Vorliebe der Katze in winzige Stückchen geschnitten oder gehackt wird. Hier muss zunächst die Menge herausgefunden werden, die gerade noch akzeptiert wird, ohne dass das Futter verweigert wird. Dies kann unter Umständen nicht mehr als eine Messerspitze sein. Nach und nach wird diese Menge erhöht, immer nur gerade um so viel, dass die Mischung noch gefressen wird. Ist dies einmal nicht der Fall, kehrt man zum zuvor erreichten Frischfleischanteil zurück und versucht nach ein oder zwei Mahlzeiten erneut, den Anteil zu steigern. Alternativ kann man auf ein ungeliebtes Dosenfutter zurückgreifen und später das Lieblingsfutter wieder mit dem zuvor erreichten Fleischanteil servieren. Zusätzlich sollte man herausfinden, welches Fleisch am ehesten angenommen wird. Falls es also gar nicht klappt, probiert man eine andere Fleischsorte aus. Gute Einstiegssorten sind Huhn und Pute, auch Kaninchen wird von vielen Katzen gern genommen.

Sehr hilfreich ist es, kein pures Dosenfutter mehr parallel anzubieten, da es ansonsten passieren kann, dass die Katze einfach eine Mahlzeit mit untergemischtem Fleisch auslässt und stattdessen auf ihre Dosenfuttermahlzeit wartet, um dann ordentlich „zuzuschlagen“.

Gewöhnung an verschiedene Fleischsorten und Zusätze:

Sobald ein gewisser Fleischanteil akzeptiert wird, kann man parallel dazu einen Zusatz zufügen. Ein wenig Salz und Taurin wird meist klaglos mitgefressen. Später kommen nach und nach andere Zusätze wie Vitamine, Mineralien und Gemüse dazu. Der Fleischanteil wird weiterhin regelmäßig gesteigert. Auch sollte man jetzt beginnen, verschiedene Fleischsorten anzubieten, sei es gemischt im Futter oder zunächst pur, das muss individuell immer wieder ausgetestet werden.

Innereien werden von den meisten Katzen nicht so gern genommen wie Muskelfleisch. Daher versucht man es zunächst mit einer Sorte, z. B. Hühnerleber, von der man ein ganz klein wenig untermischt. Dann kommt Herz usw., auch hier muss man wieder ausprobieren und eine Sorte, die die Katze gar nicht akzeptiert, durch eine andere ersetzen.

Sehr wichtig sind Mineralien und Spurenelemente, insbesondere Calcium. Ehe die Katze komplett auf Rohfütterung umgestellt wird, sollte sie entweder Knochen oder ein Calciumpräparat im Futter akzeptieren. Mit fleischigen Knochen wie Hühnerhälse oder -flügel tun die meisten Katzen sich anfangs schwer, man wird also Fleisch und Knochen durch den Fleischwolf drehen. Später kann man langsam Fleisch in immer größere Stücke schneiden. Knochenstücke sollte man nur unter Aufsicht füttern und aufpassen, dass ungeübte Katzen sie nicht ganz verschlucken, anstatt zu kauen. Das gilt besonders, wenn man zunächst Hälse oder Flügel teilt oder viertelt, um die Katze daran zu gewöhnen, auch ganze Knochenteile zu fressen. Es wird allerdings wohl immer einige Katzen geben, die Knochen oder kleine Beutetiere im Ganzen nicht fressen. Für die Zahn- und Zahnfleischgesundheit reicht es aus, wenn öfter größere Fleischstücke gekaut werden.

Weitere hilfreiche Tricks für jede Umstellungsphase:

1. Jede Katze hat ihre eigenen Vorlieben und Abneigungen, die es individuell für jedes Tier mit Geduld und Erfindungsreichtum herauszufinden gilt.

2. Das Futter anwärmen bzw. etwas warmes Wasser dazugeben, da körperwarmes Futter oft lieber genommen wird.

3. Das Rohfutter mit einem Dosenfutter mischen, das die Katze besonders gern mag. Eventuell der Katze vorher ein paar Tage lang ein ungeliebtes Dosenfutter geben, so dass sie, wenn es dann ihr Lieblingsdosenfutter gibt, den Fleischanteil darin in Kauf nimmt.

4. Rohes Futter außen ganz leicht anbraten, so dass es mehr Geschmack hat, aber innen noch roh ist. Eventuell zuerst durchbraten und dann nach und nach weniger braten.

5. Zunächst das Fleisch kochen (Knochen nicht gekocht geben) und zum Beispiel etwas Hühnchenfleisch mit der Brühe servieren, nach und nach immer weniger kochen, bis es roh gefressen wird.

6. Bestimmte Zusätze, die es schmackhafter machen, in kleinen Mengen unter das Rohfutter mischen oder darüber streuen. Hier sind ausnahmsweise auch kleine Sünden erlaubt. Es kommt alles in Frage, was die eigene Katze besonders gern frisst. Beispiele aus der Praxis sind: Gänseschmalz, Schweineschmalz, Entenschmalz oder Pflanzenöle, Joghurt, Quark, Sahne, Hüttenkäse, geriebener Käse, insbesondere Parmesan, pulverisiertes Trockenfutter, zerbröselte Katzenleckerchen, Hühnerbrühe, Thunfisch oder anderer Fisch aus der Dose, Hefeflocken, Kitty Bloom (hat einen schönen Käsegeschmack).

7. Aus Gehacktem oder Fleischstückchen kleine Bällchen formen und diese mit gemahlenem Trockenfutter panieren.

8. Beobachten, wie die Katze am liebsten frisst oder was sie stören könnte. Dementsprechend entweder Katze nicht beim Fressen beobachten, manche fühlen sich dadurch gestört, oder umgekehrt, Katze loben und streicheln, mit der Hand füttern, das wiederum mögen andere Katzen gern.

9. Wenn Futter zubereitet wird, der Katze hin und wieder ein Stückchen direkt reichen, so dass sie denkt, es wäre ein besonderes Leckerchen.

10. Futter "klauen" lassen, von der Küchenarbeitsplatte oder vom Esstisch, dem eigenen Teller oder aus dem Hundenapf. Das hat natürlich den Nachteil, dass man der Katze das irgendwann gerne wieder abgewöhnen möchte.

Unerlässlich sind eine möglichst große Variationsbreite der Fleischsorten sowie die diversen Zusätze im Futter. Die Katze soll nach und nach so viele verschiedene Futtermittel wie möglich kennen lernen und fressen, um sicherzustellen, dass die Kost abwechslungsreich und ausgewogen gestaltet werden kann. Sollte eine Katze einen bestimmten Zusatz oder eine Fleischsorte auch nach längerer Zeit und allen Überredungskünsten nicht mögen, kann man sie nicht zwingen und weicht auf etwas anderes als Ersatz aus.

Manche Katzen fressen nach erfolgter Umstellung zunächst mehr Rohfutter als die durchschnittlich angenommenen Mengen. Vielleicht haben sie einen Nachholbedarf an bestimmten Nährstoffen oder sie mögen das neue Futter einfach gerne. Meistens pendelt sich die Futteraufnahme nach einiger Zeit auf ein normales Maß ein.

Die Umstellung auf gesunde Rohkost kann manchmal ein sehr langer Weg sein, auf dem sich kleine oder größere Erfolge mit Rückschlägen abwechseln. Hat man es jedoch einmal geschafft, kann man mit Recht stolz sein, und die Katze wird es einem mit Wohlbefinden, guter Kondition und Gesundheit danken.

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